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1. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 58

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
1 — 58 — diesem Mann sein Gut verzehren hülfe, so freundlich und willig ec mir auch alles reichet." Am 14. Mai schreibt er an Spalatin: „Da bin ich nun, hab' meine Kleider ausgezogen und eines Ritters Gewand angelegt, pflege Haar und Bart. Du würdest mich schwerlich kennen, wie ich ja selber mich schon längst nicht mehr kenne." „Jüngst war ich zwei Tage mit auf der Jagd, um jenes sauersütze Vergnügen der Helden mit anzusehen; wir fingen zwei Hasen und etliche arme Rebhühner. Es ist fürwahr die rechte Beschäftigung für Müßiggänger." „Herzog Johann (der Bruder des Kurfürsten) weiß nun endlich (im September), wo ich mich aufhalte. Mein Hauswirt hat es ihm heimlich anvertraut, aber er wird zu schweigen verstehen." „Nun brauche ich keine Medizin mehr, bin wieder ganz gesuud wie früher — Gott fei Dank!" „Ich bin Gottlob am Leibe gesund, werde aber von Sünden und Versuchungen hart verfolgt." „Glaubt mir, tausend Teufeln bin ich in dieser müßigen Einsamkeit vorgeworfen. Und es ist so viel leichter, gegen böse Menschen zu kämpfen als gegen die bösen Geister unter dem Himmel." „Ich empfinde täglich bei mir, wie gar schwer es ist, langjährige Gewohnheiten und Satzungen (Luther meint hier zunächst die Messe, die eben von seinen Klosterbrüdern in Wittenberg abgeschafft worden war) abzulegen. Wie oft hat mein Herz gezappelt und mir vorgeworfen: Du bist allein klug? Sollten die anderen alle irren und so lange Zeit geirrt haben? Wie, wenn du irrest und so viel Leute in Irrtum verführest, daß sie alle ewiglich verdammt würden? — so lange, bis daß mich Christus mit seinem gewissen Wort befestigt hat." „Der Teufel hat mir oft so hart zugesetzt, daß ich nicht gewußt habe, ob ich tot oder lebendig sei. Er hat mich auch wohl in Verzweifelung gebracht, daß ich nicht wußte, ob auch ein Gott
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