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1. Vaterländische Geschichte - S. 16

1909 - Nürnberg : Korn
— 10 - lobe würde das Reich unter seine brei Söhne geteilt. Bayern erhielt Karlmann. Mit Karlmann beginnt eine Reihe oon Karolingern die alle nur wenige Jahre regieren. Der letzte berselben war ein schwächlicher Knabe der eben das 6. Lebensjahr vollenbet hatte, als er 899 König würde/ £ubtotg das Kind. Eben um diese Zeit machte sich ein neuer gefährlicher ,yemb im Uten bemerkbar, die Ungarn. Sie waren ein zahlreiches und verwegenes Reitervolk, das aus Asien her vorgebrungen war und sich an bei; Donau niebergelassen hatte. Aus ihren schnellen Rosien sielen sie wie Heuschreckenschwärme in Deutschland ein. Was sie fortschleppen konnten raubten sie. Biele Tausenbe von Menschen verloren ihr Leben ober würden zu Sklaven gemacht. Dörfer und Höfe zünbeten sie an; fast die Hälfte aller bayerischen Klöster würde geplünbert. Der tapfere Markgraf £ u i t = p o 1 b, der Ahnherr unseres wittelsbachischen Königshauses, hatte tue Ungarn mehrmals besiegt. Aber sie kamen wieber. Im Jahre 907 vernichteten sie an der Donau das ganze bayerische Heer samt seinen Führern. Der taps«.re Lnitpolb, der Erzbischof von Salzburg, bei" Bischos von Areisina und viele eble Männer fielen im Kampfe. ' Mit Luitpolb war der letzte schütz des Laubes bahin. Die Ungarn verwüsteten alljährlich Bayern und die angrenzenben Länber, und der junge König mußte flüchten. Das war eine schlimme Zeit! Ludwig das Kind starb als achtzehnjähriger Jüngling. Im Jammer über das namenlose Elenb, in welches das Laub und Bois geraten waren, und dem er nicht zu steuern vermochte, schieb er bahin (911). Bei den schrecklichen Verwüstungen, die das Laub von den Ungarn erlitt, konnte die Wohlfahrt des Laubes nicht gebeihen. Der einst blühende Honbel ging zurück. Auf den Jahrmärkten der Douaustäbte Linz, Passau, Regensburg und Ingolstadt herrschte kein Leben mehr. Kunst und Wissenschaft, Gewerbe und Ackerbau gerieten mehr und mehr in Verfall. Viele ^yrtie verarmten und mußten Knechtsdienste tun; bctburch wuchs die Zahl der Leibeigenen. Dieselben würden so niebrig wie das Vieh geachtet und anet) so behaubeit. Man konnte sie wie Waren aus Märkten kaufen und verkaufen. xchr Lov war ein trauriges. Der Adel sand sein Hauptver= gnügeit in bei x\agb. Er war oft ungerecht und hart gegen seine Untergebenen. Der Stärkere behielt meistens recht und unterdrückte den -schwächeren. Wenn der König zum Kriege rief, so folgten viele nur widerwillig dem Rufe, manche gar nicht. Viel lieber bekämpften sie sich gegenseitig. Ev war eine traurige Zeit für Deutschland und eine sehr trauriae für Bayern!
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