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1. Vaterländische Geschichte - S. 26

1909 - Nürnberg : Korn
— 26 — gekommen, entfaltete Otto das Reichsbanner. Unten erhebt sich ein Freudengeschrei und der Angriff beginnt. Die Feinde in der Mitte erfaßt Bestürzung. Die in der Flucht Rettung suchen, stürzen ab und zerschellen in der schauerlichen Tiefe. Die meisten werden niedergemacht, Alberich samt 11 seiner Genossen wird gefangen genommen. Obwohl er nun selbst großes Lösegeld bot, wurden doch alle gehängt, mit Ausnahme eines Franzosen, der sich Alberich angeschlossen, ohne den Zweck seines Unternehmens zu kennen. „Der Wittelsbacher hat die deutsche Ehre gerettet," hieß es alleuthalben. Auch ihm gedachte es später der Kaiser. Für Bayern war die Regierung Heinrich des Löwen höchst segensreich. Seine Tapferkeit war allbekannt. Keiner bezwang ihn, darum gebührt ihm der Name „der Löwe" mit Recht. Er schirmte mit starker Hand die Schwachen gegen die Willkür der Mächtigen. Auch in seiner Abwesenheit wagte niemand den Frieden zu stören oder den Verkehr zu hemmen. Ihm verdankt die Hauptstadt Bayerns ihre Gründung (1158). Das ging so zu. Die Straße von Salzburg nach Augsburg führte über die Isar. Bei Oberföhring war eine Brücke und die Bischöfe von Freising erhoben schon seit alter Zeit von jeder Salzfuhre, welche die Brücke passieren mußte, einen Zoll. Heinrich ließ nun >diese Brücke zerstören und eine Stunde weiter oben eine neue über die Isar führen und erhob hier den üblichen Zoll. Es siedelten sich da immer mehr Leute an und Heinrich erhob das Dorf München bald zu einem Markt. Rasch vergrößerte sich derselbe und wurde zu einer mit Mauern umzogenen Stadt. Auf die Klage des Bischofs, dem der Zoll entging, bestimmte der Kaiser, daß dem Kläger V2 des Ertrages abgegeben werden müsse. Friedrich Barbarossa entschied oft zugunsten Heinrichs des Löwen; denn er hatte ihn lieb; aber es sollte bald anders kommen. Als der Kaiser wieder wie schon öfters nach Italien zog, weigerte sich Heinrich, ihm zu folgen. An der bayerisch-italienischen Grenze trafen sie zusammen. Man sagt, daß Friedrich fußfällig, aber vergebens, den Freund um Hilfe gebeten habe. Heinrichs Fernbleiben soll die Niederlage des Kaisers in Italien verschuldet haben. Als dieser zurückgekehrt war, lud er den Herzog zur Verantwortung vor einen Reichstag. Der Ungehorsame erschien nicht. Daraufhin wurde er seiner beiden Herzogtümer für verlustig erklärt; seine tapsere Gegenwehr war vergebens. Am 16. September 1180 erhielt der Pfalzgraf Otto von Wittelsbach das Herzogtum Bahern. Damit kamen die Nachkommen jenes glorreichen Luitpold wieder zur Herrschaft in Bayern. Von Fremden und Halbfremden ging die Herzogswürde wieder auf das einheimische Herrschergeschlecht der Wittelsbacher über. — Noch einmal erschien später, diesmal in tiefer Demut, Heinrich der Löwe zu Erfurt vor dem Kaiser. Großherzig wurde ihm verziehen; aber obgleich ihn Barbarossa unter
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