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1. Vaterländische Geschichte - S. 32

1909 - Nürnberg : Korn
— 32 Herzogtum Bayern belehnte. Otto I. regierte leider nur wenige Safire über Bayern. Mit starkem Geist und kräftiger Hand führte er die Herrschaft. Er war im Kriege ein tapferer Held, im Frieden ein weiser Fürst Voll väterlicher Sorge bereiste er sein Laud und saß selbst an vielen Orten zu Gericht. Alle Streitigkeiten schlichtete er hierbei in gerechter Weise namentlich den Schwächeren und Unterdrückten oerhalf er zu ihrem Rechte' Er war der letzte Bayernherzog, der die Rechtsprechung selbst besorgte' Allenthalben stiftete er Ruhe und hielt auf Ordnung im Lande. Die Stadt Kelherm verbaust ihm ihre Entstehung. — Kaiser Friedrich Barbarossa lud den Herzog zu einem Reichstag nach Konstanz ein. Dort sollten die Streitigkeiten mit den italienischen Städten geschlichtet werden. Der Herzog erschien, wurde aber frank und starb aus der Heimreise in der Brug Pfnllenborf, unweit Konstanz. In -der alten Schyrengrnst zu Scheyern wurde er beigesetzt. Zwei Söhne des Kaisers und viele Vornehme des Reiches und Laiides geleiteten ihn zur letzten Ruhestätte. Das Volf trauerte sehr um feiiteu guten Fürsten. Sem Sohn Ludwig I. der Kelheimer folgte ihm auf dem Throne nach. Rach des Baterv Tode wurde diesem fofort die Herzogswürde über-tragen, obwohl er erst 9 Jahre alt war. In seine Regierungszeit fällt der große Kreuzzug Barbarossas. Mit eiitem auserlesenen Heere zog der Kaiser nach Palästina. Schon war er in Kleinasien, da fand er im Flusse Saleph einen unerwarteten Tod (1190). Zuhause wollte man gar nicht an des Kaisers Tod glaubeu. Die Sage läßt ihn verzaubert in einem unterirdischen schlosse des Kyffhäusers ruhen, bis er einst wiederfommt und das Reich zu neuer Herrlichkeit bringt. Auf Barbarossa folgte sein Sohn^Heinrich Vi. als deutscher Kaiser. — Damals brach in Bayern eine Fehde aus zwischen den Grafen von Bogen und dem von Ortenbnrg. Der jnuge Herzog wollte Friede schaffen,' aber fein Heer wurde geschlagen und Bayern stark verwüstet. Erst der Kaiser stiftete Ruhe zu Gunsten Ludwigs des Kelheimers. Dieser begleitete ihn dann auf einem Zuge nach Jtalieii. Als Heinrich Vi. gestorben war, wurde von einem Teil der Fürsten Philipp von Schwaben, sein Sohn, von den anderen Otto von Braunschweig, ein Sohn Heinrichs des Löwen, zum Kaiser gewählt. Da feiner dem andern weichen wollte, so gab es auf einmal zwei Kaiser in Deutschland, ein absonderlicher Zustand, der sich auch später leider mehrmals wiederholte. Eine schreckliche Begebenheit spielte sich zwischen einem Bettern des Bayernherzogs, einem leidenschaftlich jähzornigen Mann, uiid jenem Philipp öon Schwaben ab. Pfalzgraf Otto Viii. von Wittelsbach war vorn Kaiser an seiner Ehre gefränft worden. Aus Rache tötete der Erzürnte den Kaiser auf der alten Burg bei Bamberg (1208). Der Mörber irrte ruhelos im Laube umher, bis er zwischen Kelheim und Regens-
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