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1. Vaterländische Geschichte - S. 45

1909 - Nürnberg : Korn
getötet. Nach den Rittern kämpften die Knappen. Ties nannte man ein Gesellenstechen. Nach dem Turniere wurden den Siegern von der Ehren-dame die Preise überreicht: eine goldene Kette, ein Pokal oder dergleichen. Dann folgte ein sröhliches Mahl. Schwert und Lanze waren der Stolz des Ritters. Kein anderer durfte Waffen tragen, selbst der reisende Kaufmann mußte fein Schwert am Sattel befestigen oder auf dem Wagen mitführen. Hoch ging es auch her, wenn dem Herrn der Burg ein Sohn geboren wurde, besonders, wenn es der erste war. Bei der 4.nute wurde das Kind ganz in ein Becken getaucht. Ein großes Fest wurde abgehalten und dabei die Gastfreundschaft, welche eine schöne Zierde der damaligen Zeit war, in noch ausgiebigerer Weise als sonst geübt. In der Burg gab es viele Dienerschaft. Reichere Ritter hielten sich auch einen „Narren", um sich au dessen tollen Späsfen zu ergötzen. Man sagte zu allen Untergebenen „Du“. Die Niederen redeten die Höheren,-auch die Kinder ihre Eltern mit „Ihr" an. Bei der Begrüßung standen Herren und Damen vor einander auf. Junge Frauen wurden „Jungfrau" angeredet, selbst wenn sie schon verheiratet waren. Ältere Damen, auch Nichtverheiratete, hießen „Frau". Sehr viel wurde auf Reinlichkeit gehalten. Sauberkeit in der Kleidung wurde sehr beobachtet. Häufig wurden Bäder genommen, und Nägel und Zähne putzte man sorgfältig, Auch auf gute Sitten wurde sehr gesehen. Es war unschicklich, daß Frauen mit großen Schritten über die Straße gingen, daß sie stehen blieben, umhergafften, laut schrien oder lachten. Wenn der Ritter in die Fehde zog, war der Kopf zum Schutze mit einem Helm bedeckt, den oft ein wallender Federbusch zierte. Die Brust schützte ein Schuppenharnisch aus Metallplatten, und auch die Beine und Arme waren mit Eisen umhüllt. Ein Schild vervollständigte die Bewaffnung. Die Sporen der Ritter bestanden anfangs ans einer einzigen Eifen-spitze. Erst im 12. Jahrhundert kamen Rädchen aus, wie sie jetzt noch bei unserer Reiterei zu sehen sind. Zum Angriff hatte der Ritter Lanze, Schwert und Dolch. Die Lanze war eine glatte, etwas über 3 m lange Stange mit einer Stahlspitze. Das Schwert war zweischneidig und vorn rund. Die Untergebenen führten im Streite Bogen und Armbrust. Zuhause trug der Ritter nicht die schwere eiserne Rüstung sondern ein bequemeres Gewand. Freilich war die Kleidung lange nicht mehr so einfach wie bei den alten Deutschen. Herren- und Frauenkleider waren lang. Ein langer Mantel von Heller Farbe, der am Hals mit Schnüren zusammengehalten war, siel über den Rock. Schmuck wurde schon gerne angelegt und besonders die Damen verstanden es frühzeitig, durch goldene Spangen, Ohr- und Fingerringe, durch feidene mit Edelsteinen besetzte Gürtel zu glänzen. Vor allem sind die Kleider enger geworden; sie schmiegen
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