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1. Vaterländische Geschichte - S. 96

1909 - Nürnberg : Korn
im Atlantischen Ozean verbannt. Nur wenige seiner Getreuen folgten ihm dahin. Nach sechs Jahren starb er dort (1821). Die deutschen Fürsten gründeten nun den deutschen Bund. Für ganz Europa kam endlich eine lange goldene Friedenszeit. Bayern, Franken, Pfälzer (Rheinfranken) und Schwaben waren im Königreich Bayern vereinigt. Für sie alle schlug des Königs Herz in gleicher Wärme und er widmete seine ganze Liebe und Sorgfalt dem Wohle seines Volkes. Im Jahre 1818 am 26. Mai beglückte er es durch eine Verfassung. Dieselbe verbürgt allen Untertanen Freiheit des Gewissens und Gleichheit vor dem Gesetz. Auch wurde durch dieselbe dem Volke Anteil an der Gesetzgebung gewährt. Die hiezu vom Volke Gewählten bilden die Kammer der Abgeordneten. Als Maximilian die erste dieser Veyamm-lungen eröffnete, war seine Freude über diese hochherzige Schöpfung so groß, daß er den Tag als den schönsten seines Lebens bezeichnete. Der „gute Vater Max" genoß die Liebe seiner Untertanen in hohem Maße. Seine Herzensgüte zeigte sich in vielen edlen Handlungen. Unter seiner Regierung wurde das Krankenhaus in München gegründet und das Bad Kreuth eingerichtet, woselbst alljährlich viele Kranke, manche bei unentgeltlicher Verpflegung ihre Gesundheit wieder erlangen. Den Glaserlehrling Fraunhofer, einen Waisenknaben, ließ der König ausbilden; derselbe „Lehrling" hat auch etwas Tüchtiges gelernt und ist der Erfinder der Riesenfernrohre geworden. Die Liebe des ganzen Volkes zeigte sich im schönsten Lichte bei dem 25-jährigen Jubiläum (Jubelfest) des Regierungsantrittes seines Königs. In München wurde aus diesem Anlaß der Grundstein zu einem Denkmal für ihn gelegt. Bon einem Fenster der Residenz aus sah er, seinen Enkel, unsern jetzigen Prinzregenten Luitpold, auf dem Arme, der Feierlichkeit zu. Als das untenstehende Volk seinen König erblickte, brach es in brausende Jubelruse aus. Tränen der Freude standen ihm in den Augen, als er diese Huldigung empfing. Dem vielgeliebten Fürsten war ein schönes Ende beschieden. Am 12. Oktober 1825 feierte er seinen Geburtstag noch im besten Wohlsein. Am nächsten Morgen fand man den Pater der Armen, den warmen Menschenfreund mit sanft verklärten Zügen tot in seinem Bette. Maximilian ruht in der Theatinerkirche zu München. Sein Herz ist in Altötting aufbewahrt in einer silbernen Urne, welche die Inschrift trägt: „Das beste Herz."
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