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1. Vaterländische Geschichte - S. 102

1909 - Nürnberg : Korn
— 102 — Mitten in den Gedanken über die Befreiung Schleswigs-Holsteins faßte den König unerwartet eine schwere Krankheit. Nach nur wenigen Tagen entschlief er am 10. März 1864. Zuvor hatte er rührend Abschied von den Seinigen genommen. Überall im Bayernlande erregte die Trauerkunde tiefen Schmerz. Die irdischen Überreste Maximilians wurden in einem Marmorsarge in der Theatinerkirche in München beigesetzt. Tränen der Liebe und des Dankes folgten ihm in die Gruft. Maximilian hinterließ zwei Söhne, Ludwig und Otto. Beide waren zu Königen Bayerns bestimmt. Das herrlichste Zeugnis von dem liebevollen Herzen und der tiefen Religiosität Maximilians geben die Worte, welche er schon dreizehn Jahre vor seinem Tode niederschrieb. „Ich sage allen, die Anhänglichkeit, Liebe und Treue bewiesen haben, meinen innigsten, wärmsten Dank. Ich vergebe von Gruud meiner Seele allen denjenigen, bei welchen dies nicht der Fall war, die mich wissentlich oder unwissentlich gekränkt. Mögen alle auch mir vergeben, die sich über mich zu beklagen haben. Ich bitte sie von Herzen um Verzeihung. Möge der Allmächtige mein teures, herrliches, braves Bayernvolk auch ferner und in alle Zukunft in seinen heiligen Schutz nehmen, seinen reichsten, besten Segen ihm verleihen. Ich habe es von Jugend auf treu in meinem Herzen getragen, es war der Gegenstand meiner Arbeiten, meiner Sorgen, meiner Leiden und Freuden!" 21. L«d«vig Ii. (10. März 18h4—10. Juni 1886, f 13. Juni 1880.) „Möge meinem Volke ungetrübte Wohlfahrt beschiedeii sein für alle Zeiten!" König Ludwig Ii. Die Hoffnungen Bayerns bei dem Tode Maximilians ruhten auf dem schönen stattlichen Jüngling, der im Blütenalter von 18 Jahren den Thron seines Vaters bestieg. Er war am 25. August 1845 zu Nymphenburg geboren. Eine treffliche Erziehung, die ihm seine Eltern zu teil werden ließen, pflanzten in ihm eine unvergängliche Liebe zur Natur, zur Kunst und zum Vaterlande. Bei seiner Thronbesteigung hielt die Sache der Schleswig-Holsteiner alle Gemüter in Erregung. Preußen und Österreich eroberten die Herzogtümer und endlich mußte Dänemark dieselben an die beiden Großmächte abtreten. Zwischen Preußen und Österreich bestand schon seit langer Zeit ein Gegensatz. Jede von beiden Mächten wollte die erste in Deutschland
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