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1. Vaterländische Geschichte - S. 107

1909 - Nürnberg : Korn
107 — Auf dem Gebiete des Schulwesens haben wir dem König Ludwig manche Neuerung zu verdanken. Unter seiner Regierung wurden die Realschulen, Industrieschulen und Realgymnasien gegründet und in München die Technische Hochschule errichtet, für welche er ein prachtvolles Gebäude aufführen ließ. Ein Hang zur Einsamkeit machte sich bei dem edlen Monarchen frühzeitig bemerklich. Er weilte gerne allein auf seinen Schlössern und scheute die Menschen. Es lag in ihm der Keim zu einer schweren geistigen Krankheit. Er mußte in ärztliche Behandlung genommen werden und da sein Bruder Otto au derselben Krankheit litt, war es auch notwendig, daß eine Regentschaft in Bayern eingesetzt wurde. Prinz Luitpold, der Oheim des Königs, übernahm diese schwere Aufgabe am 10. Juni 1886. Der kranke König wurde nach Schloß Berg am Starnberger See gebracht. Dort sollte er sorgfältig und liebevoll gepflegt werden. Ant 13. Juni machte er nach dem Abendessen in Begleitung seines Arztes einen Spaziergang, durch den Park. Plötzlich wendete er sich dem See zu und fand in den Fluten desselben zugleich mit dem Arzte, der ihn retten wollte, den Tod. Eine Kapelle am Seeufer bezeichnet die Stelle, wo das Unglück geschah. 22. Die Iorlschriile des 19. Jahrhunderts. „Borwärts — heißt unser Losungswort!" Geibel. Wie einfach war doch das Leben zu der Zeit, da noch Hirten und Jäger in unserem Lande wohnten! Auch zu den Zeiten der Pfahlbauten und der alten Deutschen, welch letztere schon Wohnhäuser auf festem Boden hatten, ging es noch ganz einfach her. Selbst im Mittelalter lebten die Leute anspruchslos. Aber heutzutage sind die Lebensgewohnheiten verfeinert und die Lebensverhältnisse verwickelt. Dinge, die unsere Vorfahren gar nicht kannten, sind uns nahezu unentbehrlich geworden. In keinem Jahrhundert ist das Geistesleben so schnell vorwärts geschritten wie in unserem. In den Anfang desselben fällt die zweite Blütezeit der deutschen Dichtkunst. Die Namen Schiller und Goethe bezeichnen ihren Höhepunkt. Goethe war aus Frankfurt am Main, Schiller aus Marbach in Württemberg. Von dem Augenblicke an, an dem sich die beiben Dichter kennen gelernt hatten, blieben sie treue Freunbe. Sie lebten beibe zuletzt in Weimar, starben in dieser Stadt und sind dort auch begraben. In unserem engeren Vaterlande Bayern taten sich fast um dieselbe Zeit ebenfalls drei Dichter hervor: Rückert aus Schweinfurt, Jean Paul aus Wnnsiedel und Graf Platen aus Ansbach.
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