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1. Vaterländische Geschichte - S. 112

1909 - Nürnberg : Korn
— 112 — 23. König Htto I. und Krinzregenl Knitpotd. „Laß es, Himmel, wohl ergehen Unserm Schirmherrn Luitpold, Den mit Stolz wir walten sehen Väterlich uns allen hold." Martin Greif. Nach dem Tode König Ludwig Ii. am 13. Juni 1886 übernahm Prinzregent Luitpold für seinen kranken Neffen, den König Otto, die Regierung Baherns. Mörtig ^tto ist der Bruder Ludwigs Ii. ($r dringt feine Tage auf dem Schlosse Fürstenried bei München zu. Dort wird ihm die sorgfältigste Pflege in seiner schweren geistigen Krankheit zuteil. Selten hat ein Fürst unter so schwierigen Verhältnissen die Regierung eines Landes übernommen als Prinzregent Luitpold. Aber es ist ihm gelungen, sich die Liebe feines Volkes in reichern Maße zu erwerben. Einen glänzenden Beweis hierfür brachte sein siebzigster Geburtstag am 12. März 1891, der im ganzen Lande mit großer Begeisterung gefeiert wurde, obwohl sich der Prinzregent prunkvolle Feste verbeten hatte. In München wurde ein großer Festzug veranstaltet, an dem Abgesandte aus alleu Kreisen des Landes teilnahmen. Auch die Schuljugend Münchens durfte eine Huldigung darbringen. Freundlich unterhielt sich der Fürst init den Kleinen und ließ ihnen im Hoftheater eine Oper ausführen. Aus Anlaß dieses Geburtsfestes wurde im Lande auch eine Geld-fammlung veranstaltet. Das Erträgnis derselben wurde in jedem Kreise zu einer Stiftung verwendet, die bedürftigen Leuten zugute kommt. Auch feinen 80. Geburtstag bat unser Prinzregent in voller geistiger Frische und körperlicher Rüstigkeit begangen. Prinz Lnitpold wurde am 12. März 1821 im Residenzschloß zu Würz-burg geboren. Er war der dritte Sohn des späteren Königs Ludwig I. L>eine Mutter hieß Therese und war eine geborene Prinzessin von Sachsen» Hildburghausen. Die ersten vier Lebensjahre brachte der kleine Prinz im Winter zu Würzburg und im Sommer zu Brückenau zu. Als sein Vater König wurde, siedelte die ganze Familie nach München über. Luitpold erhielt wie seine Brüder eine sorgfältige Erziehung. Er war für den Soldatenberuf bestimmt. Seine liebste Waffengattung war die Artillerie. Im Turnen, Reiten und Fechten eignete er sich eine große Gewandtheit an. Er war ein so vorzüglicher Schwimmer, daß er durch den Starnberger See von Schloß Berg bis Possenhofen zu schwimmen vermochte. Im Bergsteigen tat es ihm an Ausdauer keiner gleich. Eine Universität besuchte der Prinz nicht. Aber er erhielt von den ausgezeichnetsten Professoren der Hochschule Unterricht.
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