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1. Hessische Geschichte - S. 13

1897 - Gießen : Ricker
— 13 — der hier begraben zu sein wünschte. 878 wurden seine sterblichen Überreste in der Klosterkirche beigesetzt. Der Reichtum des Klosters an Ländereien mehrte sich ganz bedeutend, sodaß um 900 dasselbe 1180 Güter in dem auch die Stadt Mainz umschließenden Wormsgau hatte. Da das Kloster die Güter nicht selbst verwalten konnte, so wurden für größere Bezirke Klosterhöfe mit Gutsverwaltern und Pächtern eingerichtet. Die Mönche des Klosters Lorsch lebten nach der Regel des heiligen Benedikt. Der Vorsteher war der Abt, dem jeder Mönch Gehorsam schuldete. Die Mönche waren zu allen Dienstleistungen verpflichtet. Sie teilten sich in die Arbeit in Küche, Keller, Scheunen, Ställen, in Garten und Feld. Die Lebensweise und Kleidung der Mönche war sehr einfach. Fleisch war nur Kranken und Schwachen erlaubt. An Speisen wurden nur zwei Schüsseln Gemüse zur Aus- wahl, Obst und junge Gewächse gestattet. Der Aufnahme in das Kloster ging eine Prüfungszeit voraus. Die Zöglinge, welche dieselbe zu bestehen hatten, wurden nach einer Zeit in die Zahl der Novizen ausgenommen. Der Tüchtigkeit und Bildung der Lorscher Mönche verdanken wir die Niederschrift der Zeitgeschichte, den Bericht über das Leben und die Thaten Kaiser Karls des Großen und seiner Paladine. Das Kloster hatte eine reiche Büchersammlung, die noch vermehrt wurde durch Abschriften und den Sammeleifer der Mönche. Diese waren in großen Sälen mit dem Abschreiben der Bücher beschäftigt. Die auf solche Weise so sehr vermehrte und geschätzte Bibliothek ging teilweise durch Brand, Verkauf, Vernichtung kriegerischer Horden zu Grunde. Wertvolle Schriftstücke befinden sich jetzt noch in Rom, Heidelberg, Darmstadt, Würzburg, Wien und Paris. Im Jahre 1090 zerstörte ein Brand die Klosterkirche und die anstoßenden Räume. Seitdem hat das Kloster seine frühere Berühmtheit nicht mehr erlangen können. 1232 gelangte es in den Besitz des Mainzer Bischofstuhles, dem die Verwaltung der Abtei vom Papst übertragen wurde. Im 15. und 16. Jahrhundert wechseln die Besitzer, Im 30jährigen Kriege wird es von spanischen Truppen niedergebrannt (1621). 1623 nahm Mainz es wieder in Besitz, bis es 1803 in das Großherzogtum Hessen einverleibt wurde. 4. Die Klöster rnichelstadt uttfc Seligenstadt Im Odenwald. Vermutlich fand Bonifazius von seinem Bischofssitz Mainz aus den Weg in die Berge des Odenwaldes, um auch hier das Kreuz aufzupflanzen. So wurde wohl auch das Kloster Michelstadt von ihm gegründet. Dieses erhielt ein Zeitgenosse des Bonifazius, der h. Burkhard, Bischof von Würzburg, von dem rnajor dornus Karlmann 741 zum Geschenk. Michelstadt kam dann in den Besitz der fränkischen Könige, und Ludwig der Fromme (814—840), der Sohn Karls des Großen, schenkte den Ort 814 dem Hofbeamten Einhard und seiner Gemahlin
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