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1. Hessische Geschichte - S. 87

1897 - Gießen : Ricker
den König aufzubieten. Dieselbe sollte sich bei Kitzingen in Bayern sammeln. Der oberrheinische Kreis, zu dem Hessen-Darmstadt gehörte, mußte 3 Regimenter stellen. Das Hessen-Darmstädtische Krelsregiment war das tüchtigste von allen; es war ungemischt, während die Compagnien tn den andern Regimentern aus sechs und mehr verschiedenen Kontingenten zusammengesetzt waren. Auch im Frieden wies das Darmstadter Regiment die notwendige Stärke auf, und vor allem war es einexerziert. Das wollte damals viel heißen, da „der Höchstkommandierende der Reichsarmee eine längere Lager- und Ubungszeit für notwendig hielt, .um die Armee nur in die mindeste Form zu bringen und selbe <Lvl-dateu gleich zu machen." Besonders mangelhaft war die Ausrüstung der Reichsarmee. Im oberrheinischen Kreise war das Regiment Darmstadt allein mit kalibermäßigen Gewehren ausgerüstet. Ein oberrheinisches Kontingent konnte nicht zeitig im Sammlungslager in Frankfurt erscheinen, „weil es der Sattler im Städtchen mit der Anfertigung einer Säbelscheide hingehalten hatte." Besonders schlecht war es mit der Artillerie in der Reichsarmee bestellt. Im Jahre 1746 waren 10 Stück Dreipfünder für den^ober-rbeinischen Kreis angeschafft worden. Dazu kamen noch 1750 6 Lechs-pfünder, die mittelst Umguß alter Geschütze beschafft worden waren. Sämtliche Geschütze nebst Munition wurden in einem alten städtischen Schuppen in Frankfurt aufbewahrt. Die ganze Artillerie wollte man bei der Mobilmachung der 3 Regimenter des oberrheinischen Kreises nn Jahre 1757 doch nicht mitgeben, „die Geschütze könnten verloren gehen" und dann seien keine Mittel vorhanden um neue anzuschaffen, man solle deshalb mit jedem der drei Regimenter 2 dreipfündige Regimentsstücke gehen lassen und demnächst, so bald Munition da sei, noch 2 fechs-pfündige Feldkanonen nachsenden." Der Kreisoberst Landgraf Ludwig Viii. erklärte, ohne die nötigen Chargen und ausgebildeten Bedienungsmannschaften könnte man die Geschütze nicht ins Feld schicken. Der Kreistag bewilligte endlich nach langen Beratungen dem Landgrafen eine Summe von 2000 Reichsthalern, für welche derselbe die Bedienungsmannschaft der Geschütze stellen sollte. ' Das Kreisregiment Darinstadt brach am 2. Juni 1757 aus der Garnison Gießen nach Frankfurt auf, woselbst es nach 4 Tagen anlangte. Es bestand aus etwa 900 Mann, darunter 150 Rekruten. In Frankfurt stießen dann die für das Regiment bestimmten Feldstücke dazu. Die Bedienungsmannschaft gaben 12 Füsiliere ab, welche bereits am Geschütze ausgebildet waren. Um die Transportfähigkeit der Geschütze und des Munitionskarrens zu sichern, mußten für die allernotwendigsten Reparaturen von der für den ganzen Feldzug bewilligten Summe von 2000 Reichsthalern sofort 300 Reichsthaler ausgegeben werden. Ein Geschütz mußte als untauglich zurückgegeben werden, well es im Innern x/4 Zoll tiefe Gruben zeigte und auch im Zündloche, m welchem ganze Splitter herausgerissen waren, sich als völlig ausge-
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