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1. Hessische Geschichte - S. 114

1897 - Gießen : Ricker
— 114 — schleswig-holsteinische Angelegenheit vor den Bundestag brachte, wußte es mit 9 gegen 6 Simmen die Mobilmachung des Bundes gegen Preußen durchzusetzen. Damit war der Krieg erklärt. Aus Seiten Österreichs standen außer Sachsen die süddeutschen Staaten, darunter auch das Großherzogtum Hessen. Wie sehr man hier den Ausbruch dieses Bürgerkrieges beklagte, geht aus einer Reihe von Briefen hervor, welche die damalige Erbprinzessin, spätere Großherzogin Alice von Hessen, an ihre Mutter, die Königin von England, richtete. Am 3. Mai 1866 schrieb sie: „Die Aussicht auf Krieg scheint sich der Verwirklichung zu nähern. Wenn es dazu kommt, wird es schrecklich sein. Gott sei mit uns, wenn Deutschland solch ein Unglück betrifft. Diese Aussichten haben Handel und Gewerbe schon viel geschädigt. Die großen Fabriken entlassen ihre überflüssigen Arbeiter und sie verkaufen so gut wie nichts. Höchst unpopulär bei hoch und gering wird dieser Bürgerkrieg sein."..................In einem Briefe vom 28. Mai bedauert die Erbprinzessin, daß wenig Wahrscheinlichkeit vorhanden sei, „daß sich die schrecklichen Aussichten bessern. Wie bete ich, daß es der Anfang einer bessern Zeit sei und daß, wenn der Friede hergestellt ist, er dauernd sein möge, daß man nicht in der täglichen Furcht vor Ausbruch neuer Streitigkeiten zwischen den zwei Ländern zu leben braucht." .... Der Hauptkriegsschauplatz war Böhmen. Nach einer Reihe von Gefechten erfolgte „am 3. Juli die Hauptschlacht bei Königgrätz (Sadowa), welche Österreichs Macht brach. Die Preußen rückten nach Süden vor, besetzten Prag und Brünn und standen nur noch mehrere Meilen von Wien entfernt. Da kam es zum Waffenstillstände, dem am 23. August der Friede von Prag folgte. Während des böhmischen Feldzuges wurde auch im Westen und Süden Deutschlands gekämpft. Die Hannoveraner drängten in der Schlacht bei Langensalza in Thüringen die Preußen am 27. Juni zurück, wurden aber einige Tage darauf durch die verstärkte preußische Macht umzingelt und zur Waffeuftreckung genötigt. Unsere hessische Division gehörte zu dem Viii. Bundesarmeekorps, welches aus Württembergern, Badensern, Hessen und Nassauern bestand, und von dem Prinzen Alexander von Hessen befehligt wurde. Das Viii. Bundeskorps zählte etwa 40 000 Mann, von welchen Württemberg 14000, Baden 10000, Hessen-Darmstadt 9000, Nassau 4000 Mann ins Feld stellte. Das bayerische Korps, welches gleichfalls aus 40 000 Mann bestand, führte Prinz Karl von Bayern, welcher auch den Gesamtoberbefehl hatte. Das bayerische Korps wurde am 10. Juli bei Hammelburg und Kissingen von dem preußischen General Vogel von Falckenstein geschlagen. Als dieser die Straße über Aschaffenburg nach Frankfurt einschlug, wollte ihm Prinz Alexander von Hessen den Weg verlegen. Am 13. Juli kam es zum Treffen bei Lau fach, in welchem die hessendarmstädtische Division 700 Mann verlor. Auch an den Kämpfen um
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