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1. Hessische Geschichte - S. 117

1897 - Gießen : Ricker
— 117 — 5. Die (25.) hessische Division im Feldzrige 187« ?*♦ a) Ursache des Krieges. Die Erfolge der preußischen Waffen im Jahre 1866 hatten Frankreichs Neid erregt. Der Kaiser der Franzosen, Napoleon Iii., rüstete im stillen im Jahre 1870 zum Kriege. Bald fand sich auch ein Vorwand, denselben zu beginnen. Die Spanier hatten dem Prinzen Leopold von Hohenzollern, einem Verwandten des preußischen Königshauses, die Königskrone angeboten. Da stellte Napoleon Iii. durch seinen Botschafter Benedetti an König Wilhelm das Ansinnen, daß er als Familienhanpt der Hohenzollern dem Prinzen Leopold die Annahme der spanischen Königskrone verbieten solle, weil es für Frankreich gefährlich sei, wenn ein Verwandter des preußischen Hauses in Spanien regiere. Obgleich nun Prinz Leopold freiwillig auf die spanische Krone verzichtete, so verlangte Napoleon, König Wilhelm sollte noch weiter das Versprechen abgeben, daß sich in Zukunft kein Hohenzoller um den spanischen Thron bewerbe. Außerdem wurde dem Könige zugemutet, sich wegen dieses Vorfalles bei Napoleon in einem Schreiben zu entschuldigen. Als der ritterliche Wilhelm diese Forderung zurückwies, erblickte man darin eine Beleidigung der französischen Nation und einen Grund zum Kriege. Am 19. Juli erfolgte denn auch seitens Frankreichs die förmliche Kriegserklärung an König Wilhelm. Auf Frankreichs Herausforderung erhoben sich sämtliche Fürsten und Völker Deutschlands wie ein Mann und scharten sich begeistert um den greisen Heldenkönig. Norddeutsche und Süddeutsche, seit langer Zeit zum erstenmale vereinigt, rückten nun zusammen in Frankreich ein. Es wurden drei Armeen ausgestellt. Die erste führte General Steinmetz, die zweite Prinz Friedrich Karl und die dritte Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen. Letzterer schlug am 4. August die Franzosen unter Mac Mahon bei Weißenburg (Geisberg). Noch heftiger war der Kamps bei Wörth, am Fuße der Vogesen, woselbst am 6. August, nach wütendem Kampfe, bei den Dörfern Fröschweiler und Elsaßhausen, Kronprinz Friedrich Wilhelm das Heer des Marschalls Mac Mahon abermals schlug. An demselben Tage hatte die erste Armee unter Steinmetz gleichfalls glücklich gefochten. Die Franzosen hatten unter ihrem General Frossard die steilen Höhen von Spicheren bei Saarbrücken besetzt. Diese nahmen die mit Todesverachtung kämpfenden Preußen und schlugen die Franzosen in die Flucht, welche sich nun nach Metz zurückzogen. Den Oberbefehl über diese Truppen hatte Napoleon dem Marsch alle Bazaine übertragen. Es mußte nun den Deutschen daran gelegen sein, diesen von der Verbindung mit Paris abzuschneiden und in die Festung Metz hineinzudrängen. Dies gelang in den blutigen Schlachten am 14., 16. und 18. August.
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