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1. Hessische Geschichte - S. 125

1897 - Gießen : Ricker
— 125 — Tages dem Prinzen Ludwig von Hessen, der die 4. Schwadron des 1. Reiter-Regiments nach Schloß Chambord entsandte, welche die Überführung der Geschütze und der Munitionswagen übernahm. Unter dem Schutze von ausgestellten Feldposten verbrachten die 3 Kompagnien mit der Schwadron die Nacht in dem Schlosse. Zur Erinnerung an diese ruhmvolle Waffenthat wurde in der Kuppel des hohen Schloßturmes eingezeichnet: „Das Schloß, verteidigt von 3000 Franzosen, wurde am 9. Dezember 1870 von 3 Offizieren und 54 hessischen Soldaten erstürmt, welche 5 Geschütze nahmen und 250 Gefangene machten." Am 23. Januar 1871 trafen die von Lieutenant Neßling und 10 Mann der Kompagnie Kattrein im Schlosse Chambord erbeuteten 5 Kanonen in Darmstadt ein. Letztere wurden von den Truppen der Garnison eingeholt und nach dem Zeughause verbracht. Die Stadt prangte im Flaggenschmuck, und mit Jubel und Hurrahrufen wurden die Sieger vom Volke begrüßt. ec) Gefecht bei Briare am 14. Januar 1871. Morgens 6 Uhr' war von Briare aus südlich eine Abteilung hessischer Infanteristen in der Stärke von 20 Mann zur Rekognoszierung auf der Straße nach Bonny vorgegangen. Dieselbe war infolge des Nachtfrostes mit Glatteis überzogen, so daß schwer vorwärts zu kommen war. Dazu erschwerte der fallende Nebel das Sehen. Kaum war die Mannschaft einige hundert Schritte auf das an der Straße noch vor Bonny liegende Oussou vorgedrungen, als sie Feuer erhielten. Die Abteilung zog sich wieder nach Briare zurück und meldete den Vorfall. Hier angekommen, fanden sie die Kompagnien marschfertig; denn tüte Reiterpatrouille hatte von la Bussie re aus gemeldet, daß der Feind von Osten nach der nördlich von Briare gelegenen Stadt Gien vorrücke. So stand denn dem Detachement in Briare eine furchtbare Katastrophe bevor. In der Front und im Rücken angegriffen, konnte nur ein verzweifelter Durchbruch dasselbe retten. 3 Kompagnien wurden auf der Straße nach Gien vorgesandt, die Artillerie, eine soeben eingetroffene Proviantkolonne und die Kavallerie folgten als Deckung. Den Rücken sicherte eine im Kirchhof zu Briare aufgestellte weitere Kompagnie. 2 Schwadronen Chevauxlegers stürzen sich von Ferme Rivotte aus auf den Feind, durchreiten im Galopp die Linien und hauen sich durch, trotzdem mancher braver Reiter stürzt, und der Führer von einer feindlichen Kugel getroffen zu Boden sinkt. Die nachfolgenden Kompagnien gehen mit Hurrah und „Tambour battantt; auf den Feind los. Mit dem Gewehrkolben und dem Bajonette wird in der Nähe gefochten, bis der Durchbruch gelungen ist. Nachdem das ganze Detachement nach Gien abgezogen war, schlossen sich die am Kirchhof zur Deckung gebliebenen Mannschaften an. Diesen letzteren sandte der Feind vom jenseitigen Loireufer einige heftige Gewehrsalven nach, ohne großen Schaden anzurichten. Um 5 Uhr abends kam die Nachhut in Ouzouer sur Loire an. 2000 Mann hatten einen fünfmal stärkeren Feind ge-
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