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1. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 2

1888 - Leipzig : Engel
- 2 — Hohenpriesters im Traume siegverheissend erschienen sei. Alexander hielt nun an des Hohenpriesters Seite seinen Einzug in Jerusalem und besuchte den Tempel, wo er Opfer spendete und die Priester beschenkte. Diese Nachricht mag ganz oder theilweise der Sage angehören, so viel ist gewiss, dass Alexander sich den Juden sehr wohlwollend zeigte: er gestattete ihnen, nach ihren Gesetzen zu leben und erliess ihnen im Sabbatjahre die Abgaben. Aus Dankbarkeit nannten die Juden alle im Laufe des Jahres geborenen Knaben Alexander. Als er später den von Artaxerxes zerstörten Belustempel in Babylon wieder aufbauen und auch die Juden, die in seinem Heere dienten, zu dieser Arbeit verwenden wollte, weigerten sie sich Hand anzulegen; weder Drohung noch Strafe konnte sie bewegen, ein Grundgesetz des Judenthums zu übertreten, so dass Alexander endlich jeden fernem Zwang aufgab. § 2. Die Juden unter ägyptischer Herrschaft. Nach dem Tode Alexander’s (323) theilten sich seine Feldherren in sein grosses Reich. Laomedon erhielt Cölesyrien, zu dem auch Judäa gehörte; aber schon im Jahre 320 wurde es ihm von Ptolemäus Lagi, der über Aegypten herrschte, entrissen. Eingedenk des dem Laomedon geleisteten Huldigungseides weigerten sich die Juden, sich dem Ptolemäus zu unterwerfen; aber an einem Sabbat, an dem sie nicht kämpfen wollten, überfiel er Jerusalem, plünderte es, machte viele seiner Bewohner zu Gefangenen und führte sie nach Aegypten. Ptolemäus I. Lagi, auch Soter genannt, welcher nach mehrjährigem Kampfe in den dauernden Besitz Judäa’s gelangte, behandelte die Juden sehr milde; er hatte ein solches Vertrauen zu ihrer erprobten Treue, dass er sie zu wichtigen Aemtern beförderte und sie als Besatzung in die Festungen legte. An der Spitze der Juden stand der Hohepriester, der zugleich Statthalter und für die pünktliche Zahlung der jährlichen Steuer verantwortlich war. Die Hohepriesterwürde wurde in der Folge sehr oft Gegenstand der Ränke und des Haders. Viele Juden verpflanzte Ptolemäus Lagi nach Alexandrien und gewährte ihnen Bürgerrecht, Religionsfreiheit und viele Privilegien. Auch Seleukus Nikator, der über Kleinasien herrschte und eine neue Zeitrechnung einführte, die seleu-cidische, welche besonders bei geschriebenen Verträgen (Minjan Schtarot) auch bei den Juden lange in Gebrauch war, liess sie unter Bewilligung der Bürgerrechte in seinen Staaten ansiedeln. So verbreiteten sie sich über Kleinasien, Aegypten, Syrien, Lydien, Griechenland und Cyrene. Dem Ptolemäus Lagi folgte Ptolemäus ü. Philadelphus,(283 246) unter dem sich die Juden ebenfalls einer wohlwollenden Behandlung zu erfreuen hatten; alle Diejenigen, welche sich aus der Zeit des vorigen Königs noch in Gefangenschaft oder Sklaverei befanden, kaufte er auf Staatskosten los und schenkte ihnen die Freiheit. Um auch die heiligen Bücher der Juden in seinei Bibliothek zu haben, liess er auf Anrathen seines Bibliothekars Demetrius eine griechische Uebersetzung derselben anfertigen. Diese Uebersetzung, gewöhnlich die Septuaginta genannt, stand sowohl bei den Griechen wie bei den Juden in grossem Ansehen, sodass jüdische und griechische Schriftsteller ihre Entsteliungs-
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