Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 5

1888 - Leipzig : Engel
— 5 - als Führer gedient hatte, blieb im Besitze der Hohenpriesterwürde, während Jason nach Arabien, Aegypten und Lacedämonien fliehen musste, bis er endlich in Sparta starb. Der treulose Menelaos wurde später hingerichtet. § 4. Antiochus Epiphanes. Dieser König, der seinen Namen mit unauslöschlicher Blutschrift in die Geschichte des jüdischen Volkes eingezeicknet hat, verdient mit weit grösserm Rechte Epimanes (der Wahnwitzige) als Epiphanes (der Erlauchte) genannt zu werden. Unmässig dem Trunke ergeben, streifte er, mit einem Kranze auf dem Haupte und von wenigen Personen begleitet, oft nächtelang in der Hauptstadt umher, besuchte schlechte Gesellschaften, ging in verrufene Häuser und Bäder, und wenn er hörte, dass irgendwo junge Leute zu Saufgelagen versammelt waren, trat er unerwartet mit Sang und Klang unter sie und zechte und tobte mit ihnen. Ging er aus, so trieb er mit den ihm Begegnenden kindische Spässe. Bald war er auf öffentlichen Plätzen mit einer Toga bekleidet (in Rom die Tracht der Bewerber um ein öffentliches Amt), drückte den Vorübergehenden die Hand, umarmte sie und bat sie um diesen oder jenen Dienst, bald ging er an Freunden kalt vorüber und that freundlich mit Feinden, bald beschenkte er Menschen un-verdientermassen sehr reichlich und gab seinen treuesten Dienern nichts als einen Kuchen oder einen Würfel zur Belohnung. Doch zeigte er in lichten Stunden auch Spuren höherer Eigenschaften, Sinn für Kunst und Wissenschaft; er war muthig im Kriege und ausdauernd im Kampfe. Voll Hass gegen das Judenthum übte er Grausamkeiten schrecklicher Art gegen die Juden. Seinen Feldherrn Apollonius schickte er gegen die nichts Arges ahnende jüdische Hauptstadt: plötzlich an einem Sabbat fielen die griechischen Truppen in Jerusalem ein, tödteten die Bewohner oder machten sie zu Sklaven, verbrannten die Häuser, rissen die Mauern nieder und legten Besatzung in die befestigte Davidstadt. Hiermit begnügte sich aber der Tyrann nicht, er wollte das Judenthum mit seiner Wurzel ausrotten. Er verbot bei Todesstrafe die Beschneidung, die Feier des Sabbats und der Festtage, das Vorlesen aus der Thora, so wie jede gottesdienstliche Versammlung. Den Tempel liess er dem olympischen Zeus weihen und das Bild desselben auf den Altar stellen. Die hl. Schrift wurde besudelt, zerrissen und verbrannt, jede Beobachtung des jüdischen Gesetzes mit dem Tode bestraft. In allen Städten des Landes wurden auf öffentlichen Plätzen Altäre errichtet und die Juden durch königliche Schergen gezwungen, den Götzen Opfer zu bringen. Derartige Gewaltmassregeln veranlassten viele zum Abfalle, entzündete aber auch in vielen die feurigste Glaubenstreue. Hunderte von Juden erlitten lieber den Märtyrertod als dass sie ihre Religion verleugneten; so Eleasar, ein 90jähriger Greis. Eine jüdische Mutter weihete mit übermenschlicher Standhaftigkeit ihre sieben Söhne dem Tode für den Glauben, vor ihren Augen erlitten sie einer nach dem ändern einen martervollen Tod, zuletzt wurde sie selbst hingerichtet. Inmitten dieser blutigen . Verfolgungen erhob sich in heroischer Gestalt eine Priesterfamilie und gab den Anstoss zur Empörung.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer