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1. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 28

1888 - Leipzig : Engel
- 28 — §. 3. Kämpfe der Juden gegen Griechen und Römer. Bar Kochba. Während die jüdischen Gelehrten den Ausbau der Lehre und die Erstarkung des Judenthums beförderten, seufzte das jüdische Volk unter dem Drucke der römischen Herrschaft. Kaiser Domitian, der Bruder und Nachfolger des jung verstorbenen Titus, behandelte die Juden, mehr aber noch die Proselyten mit grausamer Strenge. Milder verfuhr mit, ihnen der ehrwürdige Nerva, der jedem den Uebertritt zum Judenthum gestattete und den jüdischen Fiscus aufhob. Schwere Zeiten kamen über sie unter der Regierung des Kaisers Trajan, als er im Jahre 107 gegen die Parther zog. Die Juden, welche im parthischen Reiche in grosser Anzahl und in gewisser politischer Selbständigkeit lebten, namentlich die der Stadt Nisibis, leisteten hartnäckigen Widerstand. Einige Jahre später standen die Juden in Cyrene gegen ihre alten Feinde, die Griechen, auf. Mit ihrem Anführer, der nach Einigen Lucas, nach Ändern Andreas hiess, an der Spitze, tödteten sie, wie berichtet wird, 220,000 Griechen. Dafür hatten die Juden in Alexandrien schwer zu büssen, sie wurden unter grausamen Martern getödtet. Aber auch die aufständischen Juden nahmen blutige Rache und richteten unter Römern und Griechen eine furchtbare Verheerung an. Mittlerweile brach eine Empörung der Juden auf der Insel Cypern aus; viele Einwohner wurden getödtet und Salamis, die Hauptstadt der Insel, zerstört. Da schickte Trajan ein Heer nach Cypern unter Anführung des Marcius Turbo, der nach schwerem Kampfe die Aufwiegler besiegte, die Juden von der Insel verbannte und ihnen verbot, sie je wieder zu betreten. Zur Bewältigung des Aufstandes in Aegypten wurde ebenfalls der grausame Turbo beordert , er richtete unter den Juden ein schreckliches Blutbad an und zerstörte auch die alte prachtvolle Synagoge in Alexandrien (117). Nach Trajan’s Tod bestieg Aelius Hadrian den Thron. Anfangs bewies er sich wohlwollend gegen die Juden. Er berief den grausamen Statthalter Lusius Quietus ab, fasste den Plan Jerusalem wieder aufzubauen und gab, zui grossen Freude der Juden, sogar die Erlaubniss, den Tempel wieder zu errichten. Als er aber auf Einflüsterungen der Samaritaner sein gegebenes Versprechen änderte, war die Erbitternng der getäuschten Juden so gross, dass es zur offenen Empörung gekommen wäre, wenn nicht der besonnene R. Josua, der nach dem Tode R. Gamliel’s den Vorsitz in dem nach Uscha verlegten Synhedrion führte, die kriegslustige Menge beschwichtigt hätte. Der niedergehaltene Aufstand brach jedoch 132 um so furchtbarer aus; zwölf Jahre hatten sie sich darauf vorbereitet. An der Spitze desselben stand ein kühner, unternehmender Mann, namens Simon bar Koseba, oder Bar Kochba (Sternensohn), wie er von dem für die Erhebung eifrig wirkenden R. Akiba mit Anwendung des Schriftverses: „Es ist ein Stern aufgegangen in Jacob“, genannt wurde. Nach dem Beispiele R. Akiba’s von vielen als Messias anerkannt, benutzte Bar Kochba die Abwesenheit des römischen Heeres und fasste den Entschluss, das unerträgliche römische Joch abzuschütteln und die Unabhängigkeit des Volkes zu erkämpfen. Aus allen Ländern strömten jüdische Krieger herbei, sodass Bar Kochba bald über ein Heer von 1 /2 Million verfügte. Einer solchen Macht konnte der damalige römische Statthalter, der tyrannische Ruf us, nicht lange Widerstand leisten: innerhalb
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