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1. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 51

1888 - Leipzig : Engel
- 51 — Jünglinge nach Cordova, das allmählich ein zweites Sura und um so berühmter wurde, als hier das Studium des Talmud mit dem der allgemeinen Wissenschaften Hand in Hand ging. Wie Moses den Chanoch der Begründer der Talmudgelehrsamkeit in Spanien, so war Menachem den Saruk aus Tortosa, von Chasdai nach Cordova gezogen, der erste, welcher für die hebräische Sprachforschung neue Bahnen einschlug; er verfasste das erste hebräische Wörterbuch unter dem Titel „Machberet“ und begründete einen neuen wissenschaftlichen hebräischen Stil, der für alle Zeiten mustergültig blieb. Dieser bescheidene Menachem fand einen heftigen Gegner in dem streitsüchtigen Dunasch den Labrat, der, aus Bagdad stammend, in Fez wohnte und von Chasdai gleichfalls nach Cordova berufen wurde. Dunasch, der das arabische Yersmass in die neuhebräische Poesie ein-fiihrte und dessen Gedichte voll Schwung und Feuer sind, trat, rücksichtslos und hochmüthig wie er war, gegen Saadias, noch schärfer aber gegen Menachem und dessen Wörterbuch auf. In dem Masse als er Chasdai schmeichelte, schmähete er den armem Menachem und brachte es dahin, dass jener ihm seine Gunst entzog und ihn von jüdischen Häschern misshandeln liess. Der zwischen Menachem und Dunasch (960—970) entstandene Streit wurde nach dem Tode von ihren Schülern mit Bitterkeit weiter fortgeführt. Auf Seite Menachem’s stand namentlich der Dichter Isaak Ibn Gikatilia und Juda den Daud Chajjug (Chajjndsch), aus Fez, später in Cordova, der bedeutendste Grammatiker, der zuerst in das innere Wesen der hebräischen Sprache eindrang und durch die Dreibuchstabig-keit der Wurzelstämme zur Erkenntniss des grammatischen Baues führte. Für Dunasch trat sein Schüler Jehuda den Scheschet ein. Chasdai Ibn Schaprut starb, nachdem er ein halbes Jahrhundert zum Ruhme Spaniens und für die Förderung der jüdischen Wissenschaft gewirkt, um dieselbe Zeit, als der gelehrte Italiener Sabbatai Donnolo aus dem Leben schied (970). Donnolo, in Oria 913 geboren, Arzt, Astrolog und Botaniker, war Verfasser des ältesten medicinischen Werkes" in hebräischer Sprache. Auch der unbekannte Verfasser der unter dem Namen „Josippon“ bekannten Uebersetzung des Josephus gehört dieser Zeit an. § 9. Der Gottesdienst. Synagogale Poesie. Die Form des Gottesdienstes und die Ordnung der Gebete ist das Werk vieler Jahrhunderte; örtliche Verhältnisse, Kultur und Landessitte haben auf die gottesdienstlichen Einrichtungen einen wesentlichen Einfluss geübt. Vor Esra war Zeit und Ausdruck des Gebets dem Betenden selbst überlassen, aber schon die Männer der grossen Synode führten für bestimmte Zeiten, Schacharit, Mincha und Maarib, auch feststehende Gebete ein, nämlich das Sch’ma, wozu später die dasselbe einleitenden und schliessenden Gebetstücke kamen, und die Thefilla (Schemone Esra), namentlich die drei ersten und drei letzten Segensprüche; die übrigen 12 (13) Benedictionen wurden später hinzugefügt. Zu den ältesten Gebeten gehören: die „Thefilla“ an Sabbat-, Fest- und Neumondstagen, das Mussaf-gebet, das nach der Zerstörung des Tempels an die Stelle des Opferdienstes trat,
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