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1. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 57

1888 - Leipzig : Engel
- 57 - Verfasser von „Halachot“. Von seinen Schülern einer der berühmtesten ist Joseph Ibn Sahal, Rabbiner in Cordova (st. 1124). Isaak den Rüben aus Barcelona, welcher R. Hai’s Schrift über talmu-disches Handelsrecht ins Hebräische übersetzte und ein selbständiges Werk über talmudisches Civilrecht ausarbeitete, wurde als Rabbiner in der angesehenen Gemeinde Denia angestellt, woraufhin Isaak den Moses Ibn Saknai Denia ver-liess und Gaon von Pumbedita wurde. Als talmudische Autorität Alle überragte Isaak den Jakob Alfasi (aus Fez), abgekürzt Rif=R. Isaak Fasi. Ein Schüler des R. Nissim und Chananel kam er als bedeutender Talmudist nach Spanien und wirkte in Lucena bis zu seinem im Alter von 90 Jahren (19. Mai 1103) erfolgten Tode als Rabbiner und Lehrer. Durch seine vielfach commentirten „Halachot“, welche, ein Compendium des Talmud, Alles für die Praxis Geltende enthalten und Norm für die Gesammtjudenheit wurden, gab er dem Talmudstudium eine neue Richtung. Alfasi’s grösster Gegner war der früher genannte Isaak Albalia. Dieser übergab auf seinem Sterbebette seinem 17jährigen Sohne Baruch ein Schreiben, in dem er Alfasi bat, Alles zu vergessen, was er ihm gethan, wie er auch seinerseits ihm Alles verziehen habe. Zum Beweise der Versöhnung schicke er ihm seinen Sohn mit der inständigen Bitte, sich seiner anzunehmen und für seine weitere Ausbildung zu sorgen. Baruch übergab nach dem Willen des Vaters das Schreiben persönlich dem R. Isaak Alfasi, der, von dem Edelmuth seines alten Gegners tief gerührt, den Jüngling mit den Worten umarmte: „Dein Vater ist nicht völlig für dich gestorben, von heute an will ich dein Vater sein“, und er hielt Wort. Obgleich Alfasi einen gelehrten Sohn hatte, ernannte er doch zu seinem Nachfolger seinen langjährigen Schüler Joseph den Meir Ibn Migasch, der, Enkel eines am Hofe zu Sevilla angesehenen Mannes, sich sowol durch seine Bescheidenheit wie durch seine Wahrheitsliebe auszeichnete. Von seiner tiefen Talmudkunde zeugen seine noch vorhandenen Gutachten und Erläuterungen zum Talmud. Als er 1141 starb, klagte ein zeitgenössischer Dichter: „Die Gesetztafeln sind nun zum zweiten male zerbrochen“. § 4. Castilien. Jehuda Halewi und Moses Ibn Esra. In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts begann die Macht des Islam in Spanien zu sinken, die zersplitterten Reiche und die verweichlichten Fürsten vermochten nicht, der christlichen Bevölkerung namentlich Castiliens länger Widerstand zu leisten. Im Jahre 1085 eroberte der castilianische König Alfonso Vi. das alte, der Sage nach von Juden gegründete Toledo (Toleitota), das er auch zur Hauptstadt des Reiches machte, und er wäre auf seinem Eroberungszuge noch weiter vorgedrungen, hätte ihn nicht der von dem König von Sevilla aus Afrika zu Hülfe gerufene Jussuf Ibn Taschfin in der Schlacht bei Zalaca (1086) vollständig geschlagen. Auch in Castilien genossen die Juden anfangs alle bürgerlichen Rechte, und Alfonso hatte so gut wie die Khalifen jüdische Vertraute und Diplomaten, so Ibn Schalbib, Cidellus u. A., denen er trotz des päpstlichen Verbotes die wichtigsten Staatsgeschäfte anvertraute.
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