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1. Preußens Geschichte in Wort und Bild - S. 27

1879 - Hannover : Meyer
27 wenig, da der Kurfürst selbst die Pracht liebte, große Bauten (das Schloß und den Dom neben dem Schlosse in Berlin, die Festungswerke m Spandau, Jagbschlösser zu Setzlingen, Köpnik rc.) aufführte und prunkenbe Feste, glänzende Turniere und Jagden im Thiergarten veranstaltete. Auch viele Geschenke an seine Diener und seine Freundin Anna Sydow, „die schöne Gießerin", leerten seine Kasse, so daß er in drückende Abhängigkeit von den Geld bewilligenden Ständen kam, für Geld auch die vertriebenen Inden wieder in das Sand aufnahm und den Jubett i tp p o ld zu seinem Münzmeister machte. Er vergrößerte die Schuldenlast, welche er bereits vou seinem Vater überkommen hatte, sehr bedeutend. 5. Sein Bruder Johann von Küstrin war sparsamer und verwandte doch viel auf Verbesserung seines Landes, baute Landstraßen und Brücken, befestigte Küstrin und Peiz, kaufte die Herrschaften Storkow und Bees-kow und unterstützte seine Unterthanen so freigebig, daß er Vater der Armen genannt wurde. Auf einer Wolfsjagd zog sich Joachim eine starke Erkältung zu, in Folge deren er am 3. Januar 1571 starb, und zehn Tage nach ihm starb auch Johann von Küstrin, dessen Land, da er keine Söhne hinterließ, nun wieder mit dem Kurlande vereinigt wurde. § li. Johann Georg 1571—1598. x,erzog von Alba als spanischer Statthalter Pbilipp's Ii. in den Niederlanden 1,567-1575. — Die lltrcd'ti-r Union unter wilbelm vorr (Dranien 1579. — England unter Lli,abetb *558-*605. — Maria Stuart + 1587. — Die pariser Blutbochzeit *572. — Heinrich Iv. von Navarra 1,589-1,6*0. — drbict von Nantes *598. Mit strenger Sparsamkeit suchte Johann Georg die Schuldenlast, die ihm sein Vater hinterlassen Hatte, zu tilgen, strafte aber auch hart die Günstlinge seines Vaters, denen er die Verschwendung desselben zurechnete; die „schöne Gießerin" schickte er auf die Festung Spandau („weiße Frau"), und den Judeu Lippold ließ er wegen grober Unterschleife gefangen setzen und, da er auf der Folter gestand, er habe seinen Herrn, den Kurfürsten Joachim, vergiftet, hinrichten. Die Juden wurden wieder aus der Mark vertrieben, und andere Günstlinge seines Vaters wurden vom Hofe entfernt, so daß der Hofhalt allen unnützen Aufwand vermied und es mit Hülfe der Stände möglich wurde, die Schulden zu tilgen. Aber als dies nach mehreren Jahren geschehen war, richtete der Kurfürst auch wieder seinen Hof glänzender ein, zog fremde Kolonisten, besonders Niederländer, die um ihres Glaubens willen vertrieben waren, in's Land, baute Schlösser und Festungen, unterstützte aber auch den aufblühenden Handel und die Industrie. Der Kurfürst Hatte selbst in Frankfurt stubirt, deshalb unterstützte er diese Anstalt sehr freigebig, gründete auch 1574 das Gymnasium zum grauen Kloster in Berlin und sorgte durch seinen Leibarzt Leonhard Thurneyßer für die Formfchueide- und Buchdruckerkunst. Um eine größere Einheit in die Landeskirche zu bringen, nahm er nicht nur die Koncordiensormel 1577 an, sondern setzte auch einen Generalsuperintendenten ein, welcher alle zehn Jahre eine allgemeine Visitation halten sollte, während Jnspectoren unter ihm jährlich in ihren Bezirken nach Maßgabe der 1573 entworfenen Visitations-nnd Konsistorialordnnng visitiren sollten. Von drei Gemahlinnen
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