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1. Preußens Geschichte in Wort und Bild - S. 28

1879 - Hannover : Meyer
28 waren ihm 23 Kinder geboren. Das Verhältnis zum Kurprinzen trübte sich dadurch, daß der Kurfürst seinem ältesten Sohne dritter Ehe als Erbtheil die Länder hinterlassen wollte, welche sein Oheim Johann von Küstrin besessen hatte. In der äußeren Politik knüpfte er eine enge Familienverbindung mit dem herzoglichen Hause in Preußen, indem er seinen Enkel Johann Sigismund mit Anna, der ältesten Tochter des Herzogs Albrecht Ii. von Preußen und der Prinzessin Eleonore, der Erbin von Kleve, vermählte. § 12. Joachim Jririirich 1598—1608. 1. Gegen das Testament seines Vaters, welcher Christian, den ältesten Sohn seiner dritten Ehe, zum Erben der Neumark einsetzte, nahm er mit Berufung auf das Hausgesetz des Albrecht Achilles das ganze Land in Besttz und setzte es, da seine beiden jüngeren Brüder dagegen protestirten, mit Hülfe des kinderlosen Markgrafen Georg Friedrich von Anspach-Bayreuth in dem Geraer Hausvertrage 1598 durch, daß das Hausgesetz von Albrecht Achilles, die Unteilbarkeit der Marken, allseitig anerkannt wurde. Nach dem Tode des Markgrafen 1603 erhielt nun Christian Bayreuth, wo seine Familie bis 1769 regiert hat; in diesem Jahre fiel dies Land an Anspach, welches 1603 der dritte Bruder Joachim Ernst erhielt. Dessen letzter Nachkomme Karl Alexander überließ 1791 die gelammten fränkischen Länder gegen eine Rente von 500,000 Gulden an Preußen. Ein anderes Besitzthum des alten Markgrasen, das Herzogthum Jägerndorf in Schlesien, das er in dem Testamente von 1595 dem damaligen Kurprinzen Joachim Friedrich vermacht hatte, vergab Joachim Friedrich 1607 seinem Sohne Johann Georg mit der Bestimmung, daß es mit dem Aussterben seiner Linie wieder an Brandenburg sallen sollte. Als aber Johann Georg sich im dreißigjährigen Kriege Friedrich V. von der Pfalz anschloß, wurde er nach der Schlacht am weißen Berge 1621 in die Acht erklärt und sein Land vom Kaiser eingezogen. Da nun das Land weder seinem Sohne, noch auch nach dessen kinderlosem Tode 1642 an Brandenburg zurückgegeben wurde, so erneuerte König Friedrich Ii. beim Beginn der schlesischen Kriege auch die Ansprüche Brandenburgs auf dieses Land. 2. Am meisten Aussicht hatte Brandenburg auf die Erwerbung Preußens; denn der Herzog Albrecht Ii. hatte keine Söhne, und der Kurprinz Johann Sigismund war bereits mit dessen ältester Tochter vermählt, auch war Brandenburg schon mitbelehnt. Der Kursürst selber, der 1602 Witwer wurde, vermählte sich 1603 mit der vierten Tochter des Herzogs, Eleonore, und wurde auch 1605 von dem Könige von Polen Sigismund Iii. zum Kurator, Administrator und Gubernator im Herzogthum Preußen für seinen geisteskranken Schwiegervater ernannt. Um auch in Kleve vorkommenden Falls seine Erbansprüche energisch durchzusetzen, schloß er 1605 ein Bündnis mit den Holländern, suchte sich auch mit dem kurpfälzischen Hause eng zu verbinden und verabredete die künftige Vermählung seines Enkels Georg Wilhelm mit Elisabeth Charlotte, der Tochter des Kurfürsten Friedrich Iv. von der Pfalz.
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