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1. Preußens Geschichte in Wort und Bild - S. 36

1879 - Hannover : Meyer
vor allem Gustav Adolf nicht in die Hände des Kaisers fallen lassen; er rückte daher über Frankfurt nach Köpnick vor und verlangte von dem Kurfürsten Georg Wilhelm in einer Unterredung, daß ihm, damit er Magdeburg entsetzen könne, Spandau und Küstrin übergeben würden, er wolle sie nach der Entsetzung Magdeburgs wieder ausliefern. Der Kurfürst zögerte, wurde aber endlich genöthigt, dem Könige Spandau auszuliefern. Durch die Verzögerung war aber der Entsatz Magdeburgs unmöglich geworden, es wurde am 20. Mai 1631 erobert und zerstört. Der König Gustav Adolf gab öffentlich dem Kurfürsten Georg Wilhelm wegen seiner Zögerung mit die Schuld au dem Falle Magdeburgs, räumte auch, als der Kurfürst aus Angst vor dem Kaiser Spandau zurückforderte, diese Festung, beschoß aber nun Berlin und zwang den Kurfürsten, den Schweden Spandau einzuräumen, ihnen freien Durchzug durch Küstrin zu gestatten, monatlich 30,000 Thaler Kriegssteuern und 30,000 Thaler zur Unterhaltung der Truppen, die zu den Schweden stoßen sollten, zu Zahlen. Darauf rückte der König an die Elbe, welche er bei Tangermünde überschritt, vertrieb die Kaiserlichen aus der Altmark und verschanzte sich bei Werben. Als aber Tilly sich gegen Sachsen wandte, um den Kurfürsten Johann Georg von Sachsen durch furchtbare Verheerung des Landes zu einem Bündnisse mit dem Kaiser zu zwingen, geschah dadurch gerade das Gegentheil: der Kurfürst warf sich Gustav Adolf in die Arme, der sich bei Düben mit den Sachsen vereinigte und Tilly am 17. September 1631 bei Breitenfeld schlug. Dadurch zog sich der Krieg nach Süddeutschland, so daß die Marken bis 1633 Ruhe hatten. Nachdem aber in der für die Schweden siegreichen Schlacht bei Lützen am 16. Nov. 1632 Gustav Adolf gefallen war, drang Wallenstein 1633 durch Schlesien in Brandenburg ein und bedrohte bereits Berlin, von wo der Kurfürst nach der Altmark floh; doch wandte sich Wallenstein plötzlich nach der Oberpfalz und legte dann, indem er einer Schlacht mit dem Anführer der Schweden, Herzog Bernhard von Weimar, auswich, sein Heer in Böhmen in die Winterquartiere. Er wurde deshalb, da er des Hochverrats verdächtig war, in Eg er 1634 ermordet, und der Sohn des Kaisers, Ferdinand, erhielt den Oberbefehl über das kaiserliche Heer. Dieser drängte mit Gallas das schwedische Heer zurück und besiegte Bernhard von Weimar bei Nördlingen am 6. September 1634. In Folge dieses Sieges schlossen Sachsen und Brandenburg 1635 mit dem Kaiser zu Prag Frieden. Brandenburg erhielt dabei von dem Kaiser das Versprechen, daß ihm nach dem Tode des Herzogs Bogislaw Pommern zufallen sollte. Bon da ab behandelten die Schweden die Marken als feindliches Land, und sie wurden auch von den mit dem Kaiser verbündeten Sachsen und den Kaiserlichen, die hier gegen den schwedischen General Ban er kämpften, nicht geschont. Als nun Baner die Sachsen und Kaiserlichen 1636 bei Wittstock geschlagen hatte, besetzte der schwedische General Wrangel mit seinen Truppen völlig die Mark, der Kurfürst mußte fliehen, und der Schwede war Herr im Lande. Zn dem Druck des Krieges kam eine Pest und verheerte das Land so, daß ganze Dorsfchaften verödeten. Unter diesen Gräueln starb 1637 Kaiser Ferdinand Ii. und ihm folgte Ferdinand Iii. Auch der letzte Herzog von Pommern Bogislaw Xiv. starb. Sein Land
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