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1. Preußens Geschichte in Wort und Bild - S. 45

1879 - Hannover : Meyer
45 in die Schlacht mit großer Gefahr, da die Schweden ihn gerade, der auf einem Schimmel ritt, als Ziel für ihr Geschütz wählten, so daß der Stallmeister Fr oben, der die Gefahr erkannte und mit ihm das Pferd tauschte, an seiner Seite fiel. Von morgens 8 — 10 Uhr wüthete und wogte die Schlacht hin und her, bis es gelang, die feindliche Reiterei auf dem rechten Flügel in die Flucht zu schlagen, so daß das Fußvolk allein nicht mehr Stand halten konnte. Die Schweden verloren drittehalb Tausend Mann, doch konnte Wrangel unter dem Schutze des unerschüttert gebliebenen linken Flügels seine Truppen nach Fehrbellin führen. Die brandenburgischen Truppen, welche 500 Mann verloren hatten, waren so erschöpft, daß sie nur die Nachzügler beunruhigen konnten. Noch auf dem Schlachtfelde erhob der Kurfürst den tapfern Obersten Henning unter dem Namen von Treffenfeld in den Adelstand. Am andern Tage drang dann Dersflinger in Fehrbellin ein und machte noch große Beute. In wenigen Tagen waren die Schweden aus der Mark vertrieben. Sie zogen sich über Wittstock nach Mecklenburg anf Wismar zurück, verloren aber aus diesem Rückzüge, weil die Söldner vielfach desertirten, noch eine große Anzahl Truppen. Die Schlacht bei Fehrbellin war die erste Schlacht, welche von den Brandenburgern allein gewonnen wurde; der Kriegsruhm der Schweden war gebrochen, und der junge branden-bnrgische Staat zählte plötzlich zu den mächtigen Staaten Europas. Jetzt wurde Friedrich Wilhelm der „Große Kurfürst" genannt. 11. Unmittelbar nach der Schlacht erklärten Kaiser und Reich die Schweden für Reichsfeinde, auch schlossen sich die Niederlande und Spanien der Kriegserklärung gegen Schweden an. Enger verbündeten sich mit dem Kurfürsten Braunschweig, Celle, Münster und Dänemark. Am Ende des Jahres hatten die Schweden durch die Verbündeten fast alle deutschen Besitzungen verloren. Nur Stettin widerstand noch, dessen Belagerung viel Zeit und Blut kostete. Erst am 27. December 1677, nachdem 200 Feuerschlünde seit August gegen die Stadt gedonnert hatten, ergab sich dieser Hauptwaffenplatz dem Kurfürsten. Mit Dänemarks Hülfe gelang es ihm auch (1678), den Schweden die Insel Rügen zu entreißen und Stralsund nach harter Belagerung im October desselben Jahres zur Im ergäbe zu zwingen. Ganz Pommern befand sich in den Händen des Kurfürsten, dessen Streben sich nun darauf richtete, dies so ruhmvoll erworbene Land anf immer zu seinem Eigenthum zu machen. Noch einmal versuchten die Schweden, ^>as Verlorene wiederzugewinnen. Von Liefland aus fielen sie im November 1678 in Preußen ein, um den Kurfürsten von Pommern abzuziehen, und waren schon bis Königsberg vorgedrungen. Im December brach aber der Kurfürst von Pommern auf, und im Januar 1679 musterte er bei Marien werd er seine Truppen, 5500 Reiter, 3500 Mann Fußvolk und 34 Geschütze. Die Schweden hatten auf die Kunde von des Kurfürsten Herannahen eiligst den Rückzug angetreten, wnrden aber trotz der bitteren Kälte und des ungemein tiefen Schnees von diesem heftig verfolgt. Das Fußvolk wurde auf Schlitten fortgeschafft; am 25. Januar ging es von Heiligenbeil sieben Meilen weit über das gefrorene frische Haff nach Königsberg, von dort über Labiau und das kurifche Haff nach Gilge. In der Nähe von Tilsit, bei Splitter,
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