Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Preußens Geschichte in Wort und Bild - S. 51

1879 - Hannover : Meyer
51 war auch von Herzen der neuen, von Philipp Jacob Spener in Dresden und August Hermann Francke in Leipzig ausgegangenen, Richtung der evangelischen Gottesgelehrsamkeit zugethan, die wieder statt der tobten Buchstaben »Rechtgläubigfeit, den reinen Wandel und die Werke der Liebe als Früchte des lebendigen Glaubens forderte. Als Spener Dresden verlassen mußte, machte ihn Friedrich zu seinem Hof» prebiger, und als der berühmte und geistreiche Rechtsgelehrte Christian -Lh o nt asiu8 von der Universität Leipzig verwiesen würde, weil er in scharfer Weise den Geist der bamaligen Theologie angegriffen hatte, fanb er ebenfalls bei Friedrich in Berlin eine Zufluchtsstätte. Jetzt dachte dieser daran, eine zweite Universität im Lande zu gründen. Er gestattete Thomafius zunächst, in Halle Vorlesungen zu halten, und da sich bald viele Studirende zu denselben drängten, wurde 1692 in jener Stadt eine Universität errichtet und 1694 eingeweiht. Neben anderen tüchtigen Männern wurde auch Aug. Herrn. Francke, der Leipzig hatte verlassen müssen und inzwischen sich in Erfurt aufgehalten hatte, nach Halle als Lehrer berufen. Dieser, zugleich auch Prediger in der Vorstadt Glaucha, entfaltete bald die großartigste Thätigkeit für Kirche und Schule, er wurde der Gründer des Halle’scheu Waisenhauses, „jenes Siegesdenkmals des Gottvertrauens und der Menschenliebe". Seine arme Gemeinde in Glaucha leiblich und geistig zu heben, war sein unablässiges Bestreben. Um die Noth der Aertnsten zu lindern, opferte er feine 2tugust Hermann Francke. eigenen geringen Ein- . , ,r _ . fünfte und bewog auch andere zu helfen, tocine Annenbüchfe, die er in feinem Hause ausgestellt hatte, wurde me leer. Einst fand er in derselben sieben Gulden, a tz 'r0m-mc brau hineingelegt hatte. „Das ist schon ein ehrlich ivslpttal , nef er, „davon muß man etwas Rechtes stiften." Er gründete damit eine Armenschule, fauste für 2 Thaler Bücher und nahm für 1 Thaler monatlich einen Studenten an, der ihn beim Unterrichte der armen Kinder unterstützen sollte. Bald schickten ihm auch wohlhabende Burger ihre Kinder und bezahlten für den Unterricht. Die Anstalt erhielt einen immer höheren Ruf, und so entstand allmählich das Halle'sche Päda- 4*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer