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1. Preußens Geschichte in Wort und Bild - S. 66

1879 - Hannover : Meyer
66 und fragte: „Wie lange habe ich noch zu leben?" Dieser zuckte die Achseln und schwieg. „Woher weiß Er denn, daß es mit mir aus ist?" „Euer Majestät Puls bleibt aus! Er steht still!" „Er soll nicht still stehen!" ries der König mit letzter Kraftanstrengung und drohte krampfhaft mit geballter Faust. Da stand der Puls. Der König sank tobt auf's Lager. B. Geschichte Preußens unter Friedrich dem Großen 1740 — 1786. § 19. Die Jugendzeit Friedrich s des Großen. 1. Friedrich Ii. rourbe am Sonntag, den 24. Januar 1712, auf bent Schlosse zu Berlin geboren. Die erste Erziehung des Prinzen lag ganz in den Händen seiner wohlwollenden und gebilbeten Mutter Sophie Dorothea, die als Gouvernante des Prinzen die vortreffliche Frau von Roconlles, die erste Erzieherin des Königs, roieber annahm. Große Liebe faßte der Prinz zu seiner etwas älteren Schwester Wilhelmine, der er stets in brüderlicher Zärtlichkeit zugethan blieb. Als sie ihn eines Tages aufforderte, das Trommeln zu lassen und mit Blumen zu spielen, entgegnete er höchst ernsthaft: „Gut Trommeln ist mir besser als Spielen und lieber als Blumen!" Diese Antwort gefiel dem Vater so sehr, daß er seinen Hofmaler Pesne beauftragte, jene Scene bildlich darzustellen. Als der Kronprinz das siebente Lebensjahr erreicht hatte, wurde seine Erziehung Männern anvertraut. Zn seinem Oberhofmeister wurde der Graf von Finkenstein ernannt, sein eigentlicher Lehrer rourbe aber ein junger kenntnisreicher Franzose von Adel, Duhan de Iandun, Sohn eines französischen Einwanderers, der beut Prinzen große Liebe zur Literatur und zu den schönen Künsten einflößte. Der König selbst schrieb für die Lehrer eine Instruction, die baraus hinstrebte, aus bent Prinzen einen tüchtigen Soldaten, einen guten Haushaltet und einen gläubigen Christen zu machen. In derselben schärfte er den Lehrern ein, den Prinzen vor Schmeichlern zu beroahren; denn „Fritz bavf bei Leibe nicht hoffährtig werben". Vor allem sollten sie ihm aber einprägen, „daß nichts in der Welt einem Prinzen mehr Ruhm und Ehre zu geben vermag als der Degen, und daß er vor der Welt ein verachteter Mensch sein roürbe, roenn er solchen nicht gleichfalls liebte und die einzige Glorie in bemselben suchte". Ferner hieß es in der Instruction: „Insonberheit muß meinem Sohne eine rechte Liebe und Furcht vor Gott, als das Funbslinent und die einzige Gruubsäule aller zeitlichen und ewigen Wohlfahrt, beigebracht, hingegen aber alle schädlichen Irrungen und Secten als ein Gift gemieden und davon in seiner Gegenwart lieber gar nicht gesprochen werden." Die Vorschriften des Vaters wurden streng befolgt; im Religionsunterricht wurde es aber von vornherein verfehlt. In den religiösen Uebungen war zu viel Aeußerliches und Abstoßenbes, und im eigentlichen Unterrichte war das Auswenbiglernen die Hauptsache. Iebe liefere Anregung fehlte, von der Kraft und Herrlichkeit der Schrift bekam
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