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1. Preußens Geschichte in Wort und Bild - S. 79

1879 - Hannover : Meyer
79 wollte der König selbst mit dem Hauptheere durch Sachsen, nach Entwaffnung der sächsischen Truppen, in Böhmen einrücken. Den sächsischen Hof hielt Friedrich mit Recht für einen sehr gefährlichen Feind, darum wollte er ihn zunächst unschädlich machen und hindern, sich mit den übrigen Feinden Preußens zu vereinigen. Ehe aber Friedrich in den gewagten Kampf hinauszog, gab er seinem Minister Finkenstein folgende Weisung, ein schönes Denkmal seiner selbstlosen Fürsorge für das Wohl seines Landes: „Im Falle, daß ich getödtet werde, sollen die Angelegenheiten ganz ohne die geringsten Aenderungen ihren Lauf behalten und ohne daß man bemerken kann, daß sie sich in anderen Händen befinden; in diesem Falle muß man die Huldigung an den Prinzen von Preußen (seinen Bruder August Wilhelm) hier wie in Preußen und Schlesien beschleunigen. Wenn ich das Unglück hätte, vom Feinde gefangen zu werden, so verbiete ich, daß man auf meine Person die geringste Rücksicht nehme, oder daß inan im allergeringsten darauf achte, was ich etwa aus der Gefangenschaft schreibe. Wenn mir ein solches Unglück begegnet, so will ich mich für den Staat opfern, und man soll alsdann meinem Bruder Gehorsam leisten, welchen so wie die Minister und Generale ich mit ihrem Kopse dafür verantwortlich mache, daß man für meine Befreiung weder eine Provinz noch Lösegeld anbiete, daß man vielmehr den Krieg fortsetze und alle Vortheile benutze, ganz so, als hätte ich niemals in der Welt existirt. Zum Zeichen, daß dies nach klarer und reifer Ueberlegung mein fester Wille ist, zeichne ich mit meiner Hand und drücke mein Siegel daraus. Friedrich." a. Dcr Fcldzug dcs Jahres 1756. 1. Am 29. August 1756 rückte das nahezu 70,000 Mann starke preußische Heer in drei- Heeressäulen an der Mulde, der Elbe und der Spree auswärts in Sachsen ein.' Der Kurfürst August war auf solchen Angriff nicht gefaßt und floh mit feinem Minister Brühl auf den unüberwindlichen Königstein. Mit übergroßer Hast sammelten sich die sächsischen Truppen, etwa 14,000 Mann, bei Pirna in einem festen Lager, während Friedrich ant 9. September ohne Schwertstreich Dresden besetzte. Nach einigen Tagen rückte er mit seinem ganzen Heere nach Pirna zur Einschließung der sächsischen Truppen. Aufdringendes Bitten Angust'slu. befahl Maria Theresia, alles zu versuchen, um das sächsische Heer zu entsetzen, und wirklich zog der österreichische Feldmarschall Gras Brown zur Befreiung der Sachsen von der oberen Elbe her heran. Friedrich rücfte ihm mit 24,000 Mann entgegen und traf bei Lowosih an der Elbe mit der 34,000 Mann starken österreichischen Armee am 1. October zusammen. Nach tapferer Gegenwehr wurden die Oesterreicher zurückgeworfen. Sie hatten sich aber so tapfer gewehrt, daß die Preußen staunend ausriefen: „Das sind nicht mehr die alten Oesterreicher!" und daß Friedrich trotz seines Sieges mehr Leute verlor als seine Gegner. Mit der Niederlage der Oesterreich er war auch das Schicksal der sächsischen Armee entschieden. Von Huuger und Kälte aufgerieben, blieb den sächsischen Truppen bei Pirna nichts übrig, als die Kapitulation abzn-
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