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1. Preußens Geschichte in Wort und Bild - S. 160

1879 - Hannover : Meyer
160 Mächten auf sich nehmen wollte, während seine Stellung in Deutschland selber eine höchst gefährdete war. Die Herzogthümer setzten jetzt allein den Kampf fort, wurden aber bei einem Ausfall der Dänen vor Fridericia (6. Juli) und bei Jdstedt (25. Juli) geschlagen. Nun beschlossen die Großmächte England, Frankreich, Rußland und Oesterreich, durch eine Konferenz zu London die Angelegenheiten Dänemarks zu ordnen. Zugleich besetzten österreichische Truppen Holstein, um dasselbe den Dänen zu überliefert!. Durch das Protokoll der Konferenz zu London (8. Mai 1852) wurde endlich die dänische Angelegenheit derart beigelegt, daß nach dem Tode des kinderlosen Königs Friedrich Vii. der Herzog Christian aus der jüngeren Nebenlinie Sohderbnrg-Glücksbnrg — der Herzog von Angustenburg, aus einer Sonderburger Nebenlinie, wurde wegen seiner Theilnahme an dem Aufstande übergangen — als Thronfolger der ungeteilten dänischen Monarchie anerkannt wurde, so jedoch, daß die Herzogthümer dem Königreiche nicht einverleibt werden sollten. Der Bundestag und die Herzogthümer erkannten allerdings die Rechtsbeständigkeit dieses Beschlusses nicht an, Preußen aber wurde zur Anerkennung desselben genöthigt. Damals ahnte niemand, daß gerade die dänische Angelegenheit, welche die Schwäche Preußens bloßgelegt hatte, schon nach wenigen Jahren die Veranlassung werden würde, daß Preußen sich zu neuem Glanze erheben und die lang erstrebte Einigung Deutschlands verwirklichen sollte. 8. Die Regierungszeit Friedrich Wilhelm's Iv. neigte sich zu Ende. Während derselben hatte der preußische Staat durch die Erwerbung der Fürstentümer Hohenzollern - Sigmaringen und -Hechingen, die von ihren Fürsten zum Nutzen deutscher Einheit an Preußen abgetreten wurden (1850), einen Zuwachs erhalten. Dagegen sah sich Friedrich Wilhelm genöthigt, das Fürstenthum Neuenburg (Neufchatel), welches indeß als ein persönlicher Besitz der preußischen Könige nie in den Staat einverleibt worden war, völlig aufzugeben. Es hatte sich 1848 unter Annahme einer demokratischen Verfassung als ein Kanton der Schweizer Eidgenossenschaft angeschlossen, und um einen Krieg mit Frankreich und Oesterreich zu vermeiden, verzichtete der König 1857 auf den ferneren Besitz von Neuenburg. Wenn auch Friedrich Wilhelm nicht in den Krimkrieg (1854—56), der zwischen Rußland und der Türkei im Bunde mit England und Frankreich ausgebrochen war, eingrifs, so hat er doch durch feine bewaffnete Neutralität entschieden dazu beigetragen, das Weitergreifen des gewaltigen Streites zu verhindern. 9. Mit ernstem, gewissenhaftem Streben hat Friedrich Wilhelm immer danach getrachtet, seinem Volke die Wohlthaten des Friedens zu erhalten, und so kam es, daß ungeachtet der vielfach politischen Wirren ein sehr erfreulicher Aufschwung der Gewerbthätigkeit stattfand. Auf den Weltausstellungen in London und Paris (1852 und 1857) nahmen die Erzeugnisse der preußischen Industrie eine ehrenvolle Stelle ein. Der Aufschwung des preußischen Handels, sowie die Sicherung Preußens in den allgemeinen Welthändeln regten in dem Könige auch den Gedanken zur Gründung einer preußischen Kriegsflotte an. Im Jahre 1853 war dieselbe schon soweit vorgeschritten, daß ihre Oberleitung einer be-
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