Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Preußens Geschichte in Wort und Bild - S. 179

1879 - Hannover : Meyer
Frankfurt a. M. und zogen sich nach dem Odenwalde zurück; am 16. hielt bereits Vogel v. Falkenstein seinen Einzug in die alte Reichsstadt, deren Annexion sofort vollzogen wnrde. An Stelle Vogel v. Falkenstein's, der zum Gouverueur von Böhmen ernannt wurde, übernahm nun General Mantenffel den Oberbefehl über die Mainarmee und drang nach dem Gefechte von Bischofsheim (24. Juli) bis nach Würzburg vor, beffen Feste Mari enb erg beschossen wurde. Die Bundesarmee befand sich in dem Winkel, welchen der Main von Schweinfurt bis nach ©münden bildet, in gefährlicher Lage, die dadurch noch bedenklicher wurde, daß das zweite preußische Reservekorps unter dem Großherzoge von Mecklen-bnrg-Schwerin, etwa 24,000 Mann stark, von Sachsen über Hos herkommend, bald Bayreuth und Nürnberg besetzte. So taut es auch hier zu einem Waffenstillstände, der am 2. August seinen Ansang nahm. Das Bundeskorps löste sich auf, und bald folgten noch im Laufe des Monats die Friedensschlüsse. In denselben erkannten die einzelnen Staaten die in Nikolsburg festgesetzten Bedingungen an, mußten Kriegsentschädigungen bezahlen und einige kleine Gebiete an Preußen abtreten; außerdem kam es mit 33at)ent, Württemberg und Baden zum Abschluß von Schutz- und Trutzbünduiffert, denen am 17. März 1867 eine Militärkonvention mit Heffen-Darmstadt folgte. In den unter Preußens Führung von sämmtlichen Staaten nördlich des Main am 18. August 1866 geschlossenen Norddeutschen Bund wurde das Königreich Sachsen und die darmstädtische Provinz Oberhessen ausgenommen. Außer Schleswig-Holstein wurden Hannover, Hessen-Kassel, Nassau und die freie Stadt Frankfurt durch Patent vom 3. October dem preußischen Staate einverleibt. So hatte Preußen eine mächtige Stellung gewonnen, und glänzend hatte sich die Heeresreorganisation des Königs bewiesen. Jetzt bot auch König Wilhelm in großherziger Weise dem Landtage die Hand der Versöhnung und suchte sür die Überschreitung des bewilligten Etats Indemnität nach (5. Aug.). Das Abgeordnetenhaus gewährte in glänzender Mehrheit das Verlangte, und das alte, gute preußische Einvernehmen zwischen Herrscher und Volk war ganz wieder hergestellt. An Stelle des deutschen Bundes, dessen Vertreter sich während des Krieges nach Augsburg geflüchtet und daselbst ihn auch am 24. August 1866 formell für ausgelöst erklärt hatten, trat nun unter Preußens Führung der Norddeutsche Bund. Um die Verfassung desselben zu berathen, trat am 24. Februar 1867 der aus direkten Wahlen hervorgegangene Reichstag des norddeutschen Bundes zusammen. Schon am 17. April war das wichtige Werk vollendet. Am Schlüsse des Reichtages konnte König Wilhelm die erhebenden und eine glücklichere Zukunft verheißenden Worte aussprechen: „Die Zeit ist herbeigekommen, wo unser deutsches Vaterland durch seine Gesammtkrast seinen Frieden, sein Recht und seine Würde zu vertreten im Stande ist. Ich fühle mich als Erbe der preußischen Krone stark in dem Bewußtsein, daß alle Erfolge Preußens zugleich Stufen zur Wiederherstellung und Erhöhung der deutschen Macht und Ehre geworden sind. Gott wolle uns alle und unser theures Vaterland segnen." — Mit dem 1. Juli 1867 trat die Verfassung des deutschen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer