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1. Preußens Geschichte in Wort und Bild - S. 193

1879 - Hannover : Meyer
Deutschlands, gestützt auf die geeinte Kraft seines Volkes zu vertheidigen. Wir nehmen sie an in der Hoffnung, daß dem deutschen Volke vergönnt sein wird, den Lohn seiner heißen und opsermuthigen Kämpfe in dauerndem Frieden und innerhalb der Grenzen zu genießen, welche dem Vaterlande die seit Jahrhunderten entbehrte Sicherung gegen erneuete Angriffe Frankreichs gewähren. Uns aber und Unsern Nachfolgern in der Kaiserwürde wolle Gott verleihen, allezeit Mehrer des deutschen Reichs zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens, auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung." Er hatte geendigt. Da ergriff der Großherzog von Baden bett richtigen Augenblick. Plötzlich zum Raube der obersten (gftrabenftufe vor- tretenb, rief er mit lauter Stimme: „Seine Majestät, König Wilhelm, der Kaiser von Deutschland, lebe hoch!" Und ein Hochruf brach aus der Versammlung mit einer Sturmesgewalt und einem brausenden Donner, als ob jenes Wort des Fürsten der elektrische Funke gewesen wäre, der in eine Mine geschlagen hatte. Die Hände reckten sich auf zum Gruß und Schwur, die Helme wurden geschwungen, die Blicke leuchteten, und dreimal rollte der Ruf an den Spiegel- und Marmorwänden hin und hallte von der gewölbten Decke roieber. — Aus des Königs Augen stürzten die Thränen. Er brückte dem Großherzoge die Hand, der Kronprinz neigte sich tief und schien die Hand des Vaters küssen zu wollen. Der Bruder, die Vettern und Fürsten umgaben ihn, beglückwünschet und händeschüttelnd." Ein erster allgemeiner deutscher Reichstag wurde nach Berlin zum 21. März 1871 berufen. Ihn eröffnete der Kaiser nach seiner siegreichen Rückkehr ans dem Kriege mit einer Rede, in welcher er Gott, der alles so wunderbar hinausgeführt hatte, von Herzen dankte und den Wunsch aussprach: „Möge die Wieberherstellnng des deutschen Reiches für die beutsche Nation auch nach innen das Wahrzeichen neuer Größe sein; möge dem deutschen Reichskriege, bett wir so ruhmreich geführt,^ ein nicht rninber glorreicher Reichsfriede folgen, und möge die Aufgabe des deutschen Volkes fortan barin beschlossen fein, sich in dem Wettkampfe um die Güter des Friedens als Sieger zu erweisen. Das walte Gott!" Und er selber hat nicht geruhet, sondern ist bis heute unermüdlich thätig gewesen, in den mancherlei Verwickelungen der letzten Jahre gegen allerlei Anfechtungen Deutschlands und Preußens Wohlfahrt zu schützen und zu förbern auf allen Lebensgebieten, und er hat allen vorgeleuchtet als ein Vorbilb hochherzigen christlichen und deutschen Sinnes und gewissenhafter Berufstreue, so daß die Besten aller Länber auf ihn mit Ehrfurcht schauen. Wir aber, die Kinder feines Landes, freuen uns unsers Kaisers und Königs als einer hohen Gottesgabe, uns befcheert zum Heile, und bitten Gott, der ihm vergönnt, mit feiner kaiserlichen Gemahlin Augusta, die in bett Werfen barmherziger Liebe ihm treu zur Seite steht, das seltene Fest der golbenen Hochzeit zu feiern: Bleibe fein Schirm und Schilb, segne ihn mit seinem ganzen Hause uttb setze ihm zu Deutschland Heile noch die Fülle der Jahre voll Frieden zu! In dieser Gesinnung erneuern wir das Gelübde der Treue und rufen: Heil dem Kaiser! Heil der Kaiserin! Schumann u. Heinze, Preußens Geschichte. 13
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