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1. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 75

1877 - Langensalza : Beyer
— 75 — hoch und schlank gewachsen, stark und gewandt, in allen ritterlichen Künden von Jngend axf geübt. Dabei war er geistig hochbegabt, voll unbeugsamen Mutes und von klarem Blick. Sein höchstes Ziel war, die kaiserliche Macht und das kaiserliche Ansehn, welches durch die Kämpfe unter Heinrich Iv. sehr gelitten hatte, wieder zu heben und zu kräftigen, damit der Kaiser wieder wie zu den Zeiten der Kaiser Karls des "Großen und Ottos des Großen als der unbestrittene Herr der ganzen "Christenheit gelte. Mit diesen Bestrebungen des Kaisers war aber aveder der Pabst zufrieden, welcher, wie wir sahen, sich über denselben stellen wollte, uoch auch die Italiener, welche gar zu gern die deutsche Herrschaft abgeschüttelt hätten. Zu diesem Zwecke verbanden sich eine große Auzahl der Städte Oberitalieus (der Lombardei), an der Spitze das mächtige Mailand, und gründeten den sogenannten lombardischen Städtebund. Diese Städte kündigten dem Kaiser Friedrich den Gehorsam auf und erklärten, nur der fei ihr Herr, den sie selbst dazu Dahlien. Der Kaiser zog daher mehrmals mit großer Heeresmacht über t>te Alpen und belagerte und zerstörte mehrere der aufrührerischen Städte. Das härteste Loos aber traf die Stadt Mailand selbst. Der Kaiser hatte ihr schon einmal verziehen, aber als die Mailänder abermals sich erhoben und die kaiserlichen Statthalter verjagten, geriet Friedrich in «inen gewaltigen Zorn; er kam rasch mit einem Heere, belagerte und eroberte die Stadt und machte sie dem Erdboden gleich. Nur der prachtvolle Dom blieb stehen. Die Mailänder mußten sich an vier verschiedenen Stellen ansiedeln. Da wandten sich die bedrängten Städte an den Pabst, der schon längst die Siege Friedrichs mit Neid und Mißtrauen betrachtet hatte. Der Pabst, welcher damals auf dem Stuhle ■Petri faß, hieß Alexander Iii.; er war schon, ehe er Pabst wurde, ein Feind Friedrichs gewesen und machte jetzt mit den lombardischen Städten «inen Buud zur Bekämpfung der kaiserlichen Herrschaft. Friedrich zog nach Rom, vertrieb Alexander Iii. und setzte Paschalis in. zum Pabste ein, der ihn bald darauf zum Kaiser krönte. Allein ein Aufstand der Römer und besonders pestartige Krankheiten, welche in seinem Heere nusbracheu und viele seiner Krieger dahin rafften, nötigten den Kaiser, .rasch wieder nach Deutschland zurückzukehren. § 96. Iriedrich und Heinrich der Löwe. Obwohl mm Friedrich schon viermal die Alpen überschritten hatte, ohne seinen Zweck, die vollständige Unterwerfung Italiens, erreicht zu haben, so verzweifelte er doch nicht, sondern sammelte ein neues Heer und erschien abermals in Oberitalien. Er konnte jedoch die Lombarden noch nicht gleich angreifen, weil er erst noch die Ankunft Heinrichs des Löwen, aus dem Geschlechte der Welsen, des mächtigen Herzogs von Sachsen und Baiern, mit seinen Truppen abwarten mußte. Aber Heinrich der Löwe verriet seinen Herrn und Kaiser und verweigerte ihm die Hülse, weil er hoffte. L
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