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1. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 106

1877 - Langensalza : Beyer
— 106 — <1525) nahmen Thomas Münzer gefangen und ließen ihn in Mühl-Hansen hinrichten. Auf diese Weise wurden die Unruhen unterdrückt Trotz dieser mannichfachen Mißverständnisse breitete sich aber doch die Deformation, immer weiter aus. Ueberall in Sachsen ward dieselbe eingeführt Die Messe und das klösterliche Leben schaffte man überall ab. ald drang die neue Lehre oder das Evangelium aus Norddeutschlaud auch nach dem Süden unseres Vaterlandes. Besonders die großen Städte ?'•J?Ürnb/rö, Uim' Straßburg, Frankfurt a. M. nahmen dasselbe bereitwillig auf. Auch viele Fürsten bekehrten sich zu der evangelischen ^ ehre, besonders, außer dem Kurfürsten von Sachsen der Her-309 von Braunschweig, der Herzog von Pommern, der Landgraf 'von Heften und viele andere. Auch der Hochmeister der deutschen Ritter in Preußen, Albrecht, von Brandenburg, trat zu Luthers Lehre über utfd führte dieselbe in sein Land ein. § 127- Luthers Ireunde. Ein treuer Mitarbeiter am Werke der Reformation war Philipp Melanchthon. Er war zu Bretten in ™n U9‘ geboren und hieß eigentlich Schwarzerd, hatte aber seinen ^camen nach der Sitte damaliger Zeit in das Griechische übersetzt. Schon in seinem dreizehnten Jahre bezog Melanchthon die Universität Heidel-berg und ward hier der Schüler seines berühmten Verwandten, des gelehrten Renchlm. Im Jahre 1514 erhielt Melanchthon in Tübingen die Würde eines Magisters und bald erscholl der Rnf seiner Gelehrsamkeit durch ganz Deutschland. Da berief ihn im Jahre 1518 der Kurfürst Friedrich als Professor der griechischen Sprache nach Wittenberg. Hier lehrte er mit großem Beifall und ward bald mit Luther innig befreundet. Er war nicht so heftig und feurig wie Luther, häufig sogar etwas zu furchtsam und zu nachgiebig gegen die Feinde der reinen Lehre. Deswegen sagte auch Luther: „So leise, wie Magister Philipp, kann ich nicht auftreten." Melanchthons Verdienste um die Reformation sind besonders deswegen 1° 6^ß, weil er, mit Luther vereint, tief in der heiligen Schrift forschte -und die Wahrheit des Evangeliums in trefflichen Schriften, ' welche weit verbreitet wurden, bewies. Melanchthon verheiratete sich im Jahre 1521 |u Wittenberg mit der Tochter des Bürgermeisters, Katharina Krapp, -nther folgte feinem Beispiele im Jahre 1525 und ehelichte eine ehe-'malige Nonne, welche er in Wittenberg kennen gelernt hatte. Ihr Name war Katharina von Bora, und sie wurde Luthern eine getreue Hans-jiau, mit welcher er sehr glücklich und zufrieden im Kreise feiner Kinder lebte. — Ein anderer treuer Freund und Anhänger Luthers war der berühmte Maler Lucas Cranach, welcher Luthern, der die Malerei ■gleich der Musik sehr liebte, mit manchem schönen Gemälde erfreute. Cranach war zu Cranach oder Kronach am Fichtelgebirge geboren (da-sein Name) und war beim Kurfürsten von Sachsen sehr angesehen. -Beinahe fünfzig Jahre wohnte er in Wittenberg und ward zum Bürger-
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