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1. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 113

1877 - Langensalza : Beyer
— 113 — floh erst nach Breslau, dann nach Berlin, znletzt nach den Niederlanden und hat Böhmen nie wiedergesehen. Zum Kurfürsten ward an seiner Statt Maximilian vou Bayern ernannt und Friedrich selbst in die Acht getan. Ganz Böhmen ward von den Kaiserlichen unterworfen, in Prag wurde eine Masse der Evangelischen hingerichtet und das ganz evangelische Land mit Gewalt wieder zum Katholizismus zurückgebracht. Den Majestätsbrief zerschnitt der Kaiser mit eigener Hand. — Nun stellten sich mehrere kühne Führer an die Spitze der deutschen Protestanten, um der Uebermacht des Kaisers entgegenzutreten. Die hauptsächlichsten derselben waren Graf Ernst von Mansfeld, ein ritterlicher Herr, Georg Friedrich von Baden-Dnrlach und Herzog Christian von Braunschweig, dessen Wahlspruch war: „Gottes Freuud, der Pfaffen Feind." Nach Christians frühem Tode trat an seine Stelle König Christian Iv. von Dänemark. Noch tüchtigere Feldherren aber hatte die katholische Partei. Der General der Liga, des katholischen Fürstenbundes, war der alte Tilly. Er war ein enthaltsamer, strenger Mann, aber ein bedeutender Feldherr. Noch berühmter als dieser ward der General des Kaisers selbst, Albrecht von Waldstein (gewöhnlich Wallen stein genannt). Derselbe war 1583 zu Prag von evangelischen Eltern geboren, später aber zum katholischen Glauben übergetreten. Nachdem er sich mit einer reichen Witwe verheiratet hatte, konnte er dem Kaiser das Anerbieten machen, ihm ein Heer von 40,000 Mann auf eigene Kosten zu stellen. Ferdinand ernannte ihn nun zum Herzog von Friedland. Wallenstein war gegen seine Soldaten sehr nachsichtig, Plünderung und jegliche Willkür in Feindesland gestattete er ihnen gern, nur gegen Fehler im Dienste war er unerbittlich streng. Er war bei seinen Truppen sehr beliebt, sie hatten den Glauben, keine Kugel könne ihm etwas anhaben. § 136. Unterwerfung Deutschlands Die beiden katholischen Feldherren drangen nun gegen die Evangelischen vor. Tilly besiegte den Markgrafen vou Baden bei Wimpfen (1622), und deu Grafen Ernst bei Stadtlohn (1623). Einige Jahre darauf ward Ernst von Wallenftein an der Defsauer Elbbrücke abermals geschlagen (1626) und floh nun nach Siebenbürgen zum Fürsten Bethleu Gabor, vou dem er Unterstützung hoffte. Walleustein zog ihm rasch nach, aber schon in Ungarn mußte er umkehren, denn sein Heer war hier fast ganz dnrch Krankheiten aufgerieben worden. Da nun Ernst von Mansfeld auch in Siebenbürgen keine Unterstützung gegen Ferdinand fand, wollte er über Beuedig nach England gehen, um dort Gelder zu neuern Kampfe zu erheben. Aber er erkrankte und starb stehend und in voller Rüstung unterwegs in Bosnien, erst 46 Jahre alt. — Unterdessen war Tilly in Deutschland glücklich gewesen. Er hatte Christian Iv. bei Lutter ant Bahrenberge geschlagen (1626). Und als nun auch Wallenstein jetzt zurückkehrte, eroberten beide Feldherren ganz Deutschland. Ja. Wolfs, Leitf. z. allg. Gesch. 2. Aufl. e
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