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1. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 174

1877 - Langensalza : Beyer
— 174 — § 204. Zweiter Heit des Krieges, öis zur Mevergaöe von Waris. Als die Nachricht von der Gefangennahme Napoleons nach Paris gelangte, bemächtigte sich eine solche Aufregung des Volkes, daß es einer Umsturzpartei leicht wurde die kaiserliche Regierung zu stürzen und Frankreich zur Republik zu erklären. Die Kaiserin flüchtete nach England und eine Regierung der nationalen Verteidigung mit Männern wie Jules Favre und Gambetta trat an die Spitze des Landes. Sie stellte sich znr Aufgabe, den Krieg bis auf's äußerste fortzusetzen. Underdessen drangen die deutschen Truppen gegen Paris vor, dessen Einschließung am 19. September erfolgte und dessen Belagerung begann. Am 28. September ergab sich Straßburg nach einer sechswöchentlichen Belagerung und am 27. October wurde Metz, durch Hunger gezwungen, zur Uebergabe genötigt, wodurch abermals 173000 Miaun und 6000 Offiziere nebst unermeßlichem Kriegsmaterial in deutsche Häude gerieten. Zahlreiche andere Festungen wie Toul, Verdun, Neu-Breisach, Pfalzburg und andere mehr hatten fchoit vorher capitulieren müssen oder mußten es später noch, zuletzt das starke Belfort (17. Februar 1871 nach dreimonatlicher Belagerung). Während der Belagerung von Paris machten die Franzofen bedeutende Anstrengungen große Heere in das Feld zu stellen, um die verhaßten Deutschen aus Frankreich zu vertreiben, besonders war es Gambetta, welcher von Tours aus eine großartige Tätigkeit entfaltete und Frankreich förmlich als Dictator beherrschte, aber sowohl das französische Heer, welches sich von Süden her Paris nähern sollte (Loirearmee) wie auch das im Norden ausgestellte erlitten weiter nichts wie Niederlagen. Bereits ant 10. und 11. October besiegte der bayrische General von der Tann jenes bei Artenah und Orleans; zwar mußte er vor der herandrängenden Uebermacht diese letztere Stadt wieder räumen, aber nach dem Herannahen des durch die Uebergabe von Metz frei gewordenen Heeres wurde die Loirearmee unter General Aurelles de Paladine vom Prinzen Friedrich Karl am 2. bis 4. Dezember bei Orleans vollständig geschlagen und diese Stadt wieder erobert. Neue Siege trugen die Deutschen bei Beangenzy (7. bis 10. Dezember) bei Vendöme und Le-Maus (6. bis 12. Januar 1871) davon. Ein anderes großes französisches Heer unter General Bonrbaki suchte von Süden her gegen das belagerte Belsort vorzudringen, wurde aber vom General Werder bei Belsort (16. bis 18. Januar 1871) siegreich zurückgewiesen und von ihm und General Manteuffel, welcher mit Truppen von Norden herbeieilte, so erfolgreich verfolgt, daß über 80000 Mann Franzosen nach einem schrecklichen Rückznge durch die schneeigen unwegsamen Schluchten des Juragebirges in die Schweiz gedrängt wurden, wo man sie entwaffnete. Und da nun auch unterdessen im Norden Frankreichs der Feind in Folge feiner Niederlagen bei Amiens (27. November) und Bapaume (2. bis
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