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1. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 18

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 18 — Wer wird es wohl angezeigt haben? — Der Vater oder der Bruder (die Verwandten) des ermordeten Pfalzgrafen. Ja; was geschah weiter? — Ludwig wurde auf den Giebichenstein bei Halle an der Saale gebracht; er entfloh von dort durch den Sprung in die Saale, so daß der Kaiser ihn nicht bestrafen konnte. Ludwig war der Obrigkeit nicht Unterthan. Die Schüler geben nunmehr die zusammenhängende Erzählung.*) Teilziel: Wovon haben wir nun zu sprechen? — Davon, ob Ludwig Buße that. Die auf die Buße bezüglichen schon durchgearbeiteten analytischen Gedanken steigen jetzt, nach Vorführung der Geschichte, um so klarer in das Bewußtsein. Jetzt können auch spezielle analytische Besprechungen eintreten. Die Gegenden, welche gar keine Anklänge an die katholische Kirche haben, sind gewiß selten. I. Wenn für Ludwig auch ein Bußtag kam! — Dann hatte er feine großen Sünden gegen das fünfte und sechste Gebot erkannt. Es war ihm klar geworden, daß er sich nicht nur an den Menschen, an dem Pfalzgrafen und seinen Verwandten, sondern auch an Gott versündigt habe. Dann war ihm auch eingefallen, daß er mit daran schuld war, daß seine Frau eine Ehebrecherin war. Gewiß wird er dann auch des Betrugs und des Meineids bei dem Bau der Wartburg gedacht haben, wie er die Herren von Frankenstein um das Ihre gebracht und gegen das neunte Gebot gesündigt hatte, sowie seiner Lügen und seines Ungehorsams bei der Flucht vom Giebichenstein. Er wird dann tiefe Reue über das Böse, was er seinen Mitmenschen zugefügt hatte, und über sein fündiges Verhalten gegen Gott gefühlt und den Entschluß gefaßt haben, nie wieder solche Sünden zu thun. Nun war er aber ein Katholik! — (In Eisenach kann an die durchziehenden Wallfahrer erinnert werden.) — Die Katholiken wollen ihre Buße auch äußerlich darthnn, sie unternehmen Wallfahrten, um zu zeigen, wie ernst es ihnen mit der Buße ist. Wer bestimmt denn bei den Katholiken solche Bußübungen? — Ihre Geistlichen. Ihr höchster Geistlicher ist der Papst. Iia. Die drei Abschnitte des Lesestücks „Ludwigs Buße" werde,: in der oben angegebenen Weise behandelt. 1. Zur Besprechung: „Rom" ?— Ludwig unternimmt eine Wallfahrt nach Rom; bemühter, tuo einst der römische Kaiser Augustus wohnte, wohnt jetzt noch der Papst. Fragen wir auch den Papst, wenn wir Buße thun wollen? *) Da man bei dieser Einheit nicht sowohl das Verbrechen, als vielmehr die Buße in den Vordergrund stellen muß, und da die allgemein gültigen tu die vorstehende Darstellung verwebt sind, ist eine Durchführung dieses ersten Stuckes, welches sich auf das Verbrechen bezieht, bis zur fünften Stufe, all0 mit anderen Worten: die Teilung unserer Einheit in zwei selbständige Einheiten (1., das ^erbreche»; 2., die Buße) nicht am Platze. Vgl. auch Ziller, Uttg. Padag., S. J-x
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