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1. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 49

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 49 — Friedrich Ii., dem Enkel des Kaisers Friedrich Rotbart, einen Kreuzzug zu unternehmen. Dieser Zug hieß Kreuzzug, weil jeder Teilnehmer, z. B. auch Ludwig, ein Kreuz von rotem Zeug zur Erinnerung an das Kreuz Christi auf dem Gewand trug. Die Kreuze wurden von den Geistlichen verteilt. Ludwig aber hatte sein Kreuz zunächst noch verborgen, damit seine Gemahlin es nicht sähe und sich nicht ängstige. Das kann nicht bloß ein einfacher Zug, um das heilige Land zu sehen und dort zu beten, gewesen sein, sondern ein Kriegszug; sonst hätte der Papst dem Kaiser den Zug nicht geboten, auch hätten die Bischöfe und Geistlichen auf des Papstes Gebot nicht den Fürsten, Rittern und Knechten das Kreuz gepredigt. (Der Lehrer hat, abgesehen von den soeben vorge-sührten Ergänzungen, hinzuzufügen:) Das heilige Land gehörte den Türken, und die Christen wollten es ihnen entreißen: es sollte ein christliches Land sein, so wollte es der Papst haben und alle damaligen Christen. Da werden wohl die Bischöfe und Priester in begeisternden Worten ihren Zuhörern vorgestellt haben, die Christen dürften nicht leiden, daß das Land, wo einst der Herr Jesus gewandelt sei, im Besitze der Türken bleibe; wie der Herr Jesus so viel für alle Menschen gethan habe, sogar für sie gestorben sei, so müßten die Christen jetzt auch etwas für ihn thun. Warum erschrickt Elisabeth so sehr? — Sie wußte (so ist finden zu lassen), welche Gefahren dem, der einen Kreuzzug mitmachte, drohten: die lange, beschwerliche Reise; Krankheiten; Schiffbruch; der Tod im Krieg. Sie ahnte vielleicht auch, daß ihr Gemahl nicht wiederkommen würde. Womit wird Ludwig sie getröstet haben? — Durch Hinweis aus Bibelsprüche wie: „Der Herr behütet alle, die ihn lieben"; „befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe aus ihn, er wird es wohl machen!" „der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen"; „und ob ich schon wanderte im finsteren Thal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab tröstet mich"; „nicht mein, sondern dein Wille geschehe!" (Alle diese Sprüche sind den Kindern bekannt.) Elisabeth wird sich, da sie so fromm war, gewiß getröstet haben. Überschrift: Ludwig empfängt das Kreuz. Ludwig konnte jahrelang ausbleiben! — Er wird vorher alles im Lande ordnen, einen Stellvertreter ernennen und auch für sein Weib und seine Kinder sorgen. 2. Zur Besprechung: Welche seiner Leute ließ Ludwig iu Kreuzburg zusammenkommen? — In Kreuzburg „an der Werra" kamen die Edelleute Ludwigs zusammen, die zugleich Beamte, Amtleute waren. Ludwig sorgt für die Regierung des Landes vor seiner Abreise geradeso wie Ludwig der Springer vor der Erbauung von Reinhartsbrunn. Was werden die Amtleute und der Bruder Ludwigs gefagt haben? — Sie versprachen, das Land in seiner Abwesenheit gut zu verwalten, Staude, u. Göpfert, Präparationcn. 4
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