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1. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 62

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
r — 62 — Sachsen, die geschlossen vorrücken, um nicht selbst in Verwirrung zu geraten, haben so leichtes Spiel und werden wohl nur geringe Verluste gehabt haben. Die erwachsenen Thüringer werden getötet, die jüngeren als Beute aufbewahrt: sie sollen Sklaven werden. Als der Tag anbrach — ein trauriger für die überlebenden Thüringer: die Schmach, besiegt zu sein, der Jammer um die getöteten Angehörigen, das eigne traurige Los, in die Sklaverei zu kommen; ein fröhlicher für die Sieger, die Sachsen, welche ihren Göttern aus Dankbarkeit opfern. Da sie noch Heiden sind, werden sie auch durch das Mitleid mit den unglücklichen Thüringern nicht in ihrer Siegesfreude gestört worden sein. Überschrift: Die Stadt der Thüringer wird von den Sachsen erobert. Was ist aus dem König der Thüringer geworden? — 5. Zur Besprechung: Wahrscheinlich hatte der Frankenkönig einem aus seinem Gefolge den Auftrag gegeben, den Thüringerkönig von der Mauer hinabzustoßen, denn solange der letztere lebte, fühlte der Frankenkönig sich nicht sicher vor einem neuen Krieg und nicht sicher im Besitze des Thüringer Landes. Er wird ihn wohl schon mit der Absicht zu sich gelockt haben, ihn auf irgend eine Weise zu beseitigen. Das Versprechen, es sollte ihm nichts Böses geschehen, wollte der Frankenkönig gar nicht halten, das war nur das Lockmittel. Überschrift: Wie der Thüringerkönig endet. Nun ist der Frankenkönig Besitzer Thüringens. Wird er den Sachsen das Versprechen, ihnen Thüringen zu überlassen, halten? — Wenn wir daran denken, wie damals Versprechen gehalten wurden, möchten wir vermuten: nein. Etz wird dann wahrscheinlich ein neuer Krieg entstehen: zwischen Franken und Sachsen. 6. Zur Besprechung: Der Frankenkönig hält diesmal sein Versprechen, jedenfalls weil er einen Krieg mit den Sachsen, die sich so tapfer gezeigt haben, fürchtet. Er giebt ihnen freilich nicht ganz Thüringen, wie er versprochen hatte; aber die Sachsen müssen wohl mit ihrem Teile zufrieden gewesen fein, sie fangen feinen Krieg mit ihm an. Vielleicht haben sie von Ansang an das Versprechen nicht so wörtlich genommen. Überschrift: Thüringen wird zwischen Franken und Sachsen geteilt. Gefamterzählung. 11b. 1. Der Frankenkönig vergaß den Treubruch des Königs von Thüringen nicht, sondern fing Krieg an. Was meint ihr dazu? — Das war nicht recht. Man darf nicht Böses mit Bösem vergelten. Der Frankenkönig hätte denken sollen: Es geschieht dir recht, daß du nun betrogen bist und fein Land bekommen hast, du hättest den Thüringerkönig bei feinem schlechten Vorhaben gegen feinen Bruder nicht unterstützen sollen. Er hätte sich auch überlegen sollen, was für ein großes Unrecht es ist, einen Krieg ohne ganz gerechte Ursache anzufangen.
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