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1. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 168

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 168 — Wie trirb sich nun das Leben Kriemhilbens im Hunnenlanbe gestalten? (Thätigkeit, Ehren, Gottesbienst, Glück . . .) 3. Was erfahren wir über das fernere Leben Kriemhilbens im Hunnenlanbe? (Weitere Ausführung der angeheuleten Züge: Leitung des großartigen Hoflebens, Erziehung der ihr anvertrauten Fürjtenkinber, Beschäftigung der bienenden Frauen in den Frauengemächern; Hulbigung und Ehrerbietung der Fürsten und Dienstmannen; königliche „Milbe" gegen ihre Gäste und Mannen; christlicher Gottesbienst durch mitgebrachte ober gerufene Priester — zu schließen aus der Taufe Ort-liebs.) Warum sollte das Kind Kriemhilbens burchaus getauft werben? Kriemhilb war Christin und wollte barum nicht, daß ihr Kind ein Heibe und ©ö|enbienet werben solle; auch hoffte sie vielleicht, daß Ortlieb als Mann und König auch die Hunnen zu Christen machen würde, wofür übrigens Kriemhilb wahrscheinlich jetzt schon nach Kräften ihren Einfluß geltenb machte. Es wirb uns gar nichts von Kriemhilbens Freube über das Kind erzählt? Etzel freute sich, weil er nun einen Erben für sein Königreich hatte; aber Kriemhilb freute sich nicht, weil sie sich überhaupt übet nichts mehr von Herzen freuen konnte, feitbem ihre einzige und größte Lebensfreube vernichtet war. Also war Kriemhilb wie bei der Vermählung, so auch nach der Vermählung, trotz Reichtum, Macht und C'bre nicht glücklich, weil sie Siegsrieb nicht vergessen konnte. — Zusammenfassung. Überschrift: Kriemhilbens Leben im Hunnenlanbe. Gesamtüberschrift: Wie sich Kriemhilb mit dem König Etzel vermählte. Iii). Was gefällt uns an dem Königspaar Kriemhilb und Etzel? Kriemhilb gebenft sogar beim Hochzeitsfest des toten Siegfried und weint um ihn. Diese treue Liebe gefällt uns zwar, aber eben bes-hatb bürste Kriemhilb nimmermehr den Etzel heiraten, weil ihre Liebe nicht dem lebenbigen, fonbern dem toten Mann gehörte. Denn baburch Awang sie sich selber zur Verstellung, mußte Zusriebenheit und Zuneigung heucheln, weil ja ihr Mann ein Recht barauf hatte, und lebte also jahrelang als Heuchlerin neben dem Manne, der es boch aufrichtig und gut mit ihr meinte. Aber biefe Falschheit gegen Etzel kam eben, wie wir wissen, aus Begierbe nach Rache. Etzel ist seiner Gemahlin in aufrichtiger Freunbschast und Siebe zugethan, barum sucht er sie auf alle Weise durch Ehre, Reichtum und Macht zu erfreuen und zu beglücken. Auch daß er ihren Bitten wegen der Taufe des Kinbes nach giebt, obgleich er boch ein Heibe ist, zeigt von seiner Liebe zu ihr und muß uns barum Wohlgefallen. Kulturhistorisches: Reisen in der alten Zeit zu Land und zu Wasser; Schiffahrt auf der Donau; alte Städte: Passau, Ens, Wien; Völker, die zu Etzels Reich gehörten, ober ihm zinspflichtig waren; Thätigkeit einer mächtigen Königin; christlicher Gottesbienst im heib-nischen Laube.
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