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1. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 7

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
sprengte plötzlich eine Reiterschar heran, hielt vor ihm an und begrüßte ihn laut jubelnd als Kaiser oon Deutschland, ^ie Reiter sprangen von den Pferden, knieten vor ihm nieder und huldigten ihm. Der erstaunte Herzog erfuhr nun, daß er von den Deutschen zum Kaiser gewählt worden fei. Ohne Zögern nahm Heinrich im Bewußtsein feiner Kraft und im Vertrauen aus Gott die Wahl an. Die Sachsen sind euch schon bekannt. — Die Sachsen wohnten nördlich vom Harz. Siegfried zog mit den Burgunden gegen sie und besiegte sie. Die Sachsen vernichteten zusammen mit Den Franken um das Jahr 500 das Königreich Thüringen und erhielten als Lohn das Land zwischen Harz und Unstrut. Sie liebten den Krieg und waren sehr tapfer. Sie waren bewaffnet mit langen Messern, trugen weite Gewänder und lang herabfallende Haare. Sie waren im Gegensatz zu den Franken ernst und ruhig. Um das Jahr 500 waren die Sachsen noch Heiden, wenn auch in ihrer Weise fromm. (Die diese Angaben enthaltenden Stücke des Lesebuchs (1. Teil) waren in der vorigen Stunde zur Wiederholung ausgegeben worden.) Auch jetzt giebt es noch Sachsen. — Die Länder, deren Bewohner jetzt Sachsen heißen, werden von den Kindern, soweit sie ihnen bekannt sind. genannt, und es wird gesunden — vielleicht ist es in der geographischen Stunde schon vorgekommen und braucht hier nur kurz wiederholt zu werden —, daß das alte Sachsen ganz wo anders lag, als die heutigen Sachsenländer (nördlich vom Harz — südlich vom Harz). Vielleicht sind die Sachsen ausgewandert, vielleicht nur der Name. — Ihr werdet das Nähere in der folgenden Klasse erfahren. Das über die Sachsen gesagte wird von den Kindern zusammengefaßt. Warum wohl gerabe der Sachfenherzog gewählt würde? — Er war fromm und voll Kraftbewußtfein, er war froh und wohlgemut und gewiß bei allen beliebt. (Ja zu einem Kaiser gehört aber mehr! —) Er muß auch ein guter Fürst gewesen fein, vielleicht auch tapfer, klug und weife u. f. w. — Wir werben sehen. Wenn es nun bamals nicht so war wie im Jahre 1871, wenn schon vorher ein Kaiser ba war, wann erst konnte ba ein Kaiser gewählt werben? — Der vorhergehende Kaiser mußte gestorben sein. Es wäre also dann so gewesen, wie vor vier Jahren bei uns, als zwei Kaiser, Wilhelm I. und Friedrich Iii., starben. Da werden die Deutschen auch getrauert haben. Ist denn Friedrich Iii. und nach besfen Tode Wilhelm Ii. auch gewählt worben? — Nein, sie erbten das Reich. Zur Zeit Heinrichs muß das anders gewesen sein. Damals müssen die Deutschen ihren Kaiser gewählt haben, und ba wählten sie jebesmal einen guten, frommen und kräftigen Fürsten wie Heinrich. *) *) Wie verkehrt die Einrichtung eines Wahlreiches ist, kann erst später besprochen werden, wenn die Nachteile eines solchen klar vorliegen und nachgewiesen werden können.
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