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1. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 9

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Überschrift: Die Überschrift des Lesestücks. Durch diese Geschichte sind in den Kindern, (wenn anders sie nicht gewöhnt worden sind, die geistige Nahrung stumpfsinnig von dem Lehrer hinzunehmen) die verschiedensten Gesühle rege geworden: die folgenden Fragen kommen also einem Verlangen des Kindes entgegen und bringen zur Klärung und in geordneter Weise zur Entsaltung und Aussprache, was die Kindesseele bewegt. Ii b. Ihr habt gewiß manche Frage und manches Bedenken auf dem Herzen. Wir wollen zuerst an den Bayernherzog denken. 1. Herzog Arnulf hatte sich gegen den König Konrad empört. — Das war nicht recht; Arnuls hätte feinem König gehorchen müssen. (Denkt an eine Geschichte, die sich in Thüringen zutrug! —) Er handelte gerade so unrecht, wie die thüringischen Edelleute, die sich gegen ihren Herrn, den Landgrafen Ludwig den Eisernen, empörten. Er hatte auch den Spruch vergessen: „Jedermann sei Unterthan der Obrigkeit . . ." (Denkt auch an den andern Herzog! —) Auch Heinrich von Sachsen hätte seinem König gehorchen müssen. Freilich hatte Konrad auch Schuld, er durste gegen seine Herzöge nicht so harr sein. 2. Wie hat sich Konrad vor seinem Tode benommen? — (Erinnert euch der ersten Worte! — Er zeigt sich gottergeben und klagt nicht über sein Ende. (Woran denkt er vielmehr? — Der König denkt vor allem an das Reich, für dessen Wohlfahrt er zu sorgen hatte. Er kommt zu der Einsicht, daß ihm das rechte Geschick zur Regierung gefehlt, daß er Deutschland nicht glücklich gemacht habe. Was kommt ihm gewiß in den Sinn? —) Es kommt ihm gewiß in den Sinn, wie hart er gegen die Herzöge gewesen war, noch dazu ohne die Macht zu haben, sie zu besiegen. War doch Heinrich allein mit den Sachsen mächtiger als er. Konrad mußte sich also neben seiner Härte auch noch Ünklugheit vorwerfen. Nach dieser Selbsterkenntnis sucht er dem Reiche zu nützen, so viel er noch kann. (Wie fängt er das an? —) Konrad bittet seinen Bruder, in rechter Weise für das Wohl des Reiches zu forgen und dem Herzog Heinrich von Sachsen die Abzeichen der königlichen Würde zu überbringen. (Welchen Gedanken hat wohl des Königs Bruder gehabt? —) Eberhard dachte gewiß daran, nach des Bruders Tod als Erbe selbst nach der Krone zu streben. Durch den Auftrag nahm ihm Konrad die Hoffnung, König zu werden. (Warum? —) Denn er wußte, daß Eberhard nicht mehr Geschick zum Herrschen hatte als er selbst. Er hält Heinrich für den würdigsten. (Wie zeigt sich hierbei Konrad? —) Konrad vergiebt nicht nur Heinrich seine Schuld, sondern erkennt auch dessen größere Tüchtigkeit an; er denkt nicht an Vergeltung, nicht daran, daß wenigstens nach seinem Tode die Herzöge bestraft würden, sondern nur an das Wohl des Reiches. (Welche Gesinnung erkennen wir hieraus? —) Wir erkennen hieraus den Edelmut und die große Selbstverleugnung Konrads.
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