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1. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 15

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 15 — schast müssen wir bei Arnulf anerkennen. Denkt an die Zusammenkunft! —) Auch müssen wir Arnulf seiner Tapferkeit wegen loben; er scheut sich nicht vor einem Einzelkampf mit Heinrich. 4. Nun die Hauptperson! War Heinrich wirklich ein guur srommer und kr ästiger Fürst, wie ihn das Gedicht darstellt? ^$a, er war ein guter Fürst. Das sehen wir daraus, daß er_ mit Eberhard nicht nur Freundschaft fchloß, sondern ihm die Freundschaft auch bewahrte, als er König geworden war. (Denkt an Heinrichs Verhalten .3 egen den Bayernherzog! —) Dann daraus, daß er nicht Krieg, sondern Frieden wollte, und daraus/daß er sich den Bayernherzog zum Freunde gewann. Der neue König war auch fromm, denn er erinnert den Herzog von Bayern nicht etwa an seine eigne größere Macht, sondern an Gott und dessen Gebote und fordert ihn auf, Gott zu gehorchen, nach dessen Willen er König geworden sei. Er würde sich auch gebeugt haben, wenn das Volk den Herzog erwählt hätte. Auch dadurch zeigt sich die Frömmigkeit Heinrichs, daß er den Herzog fragt, ob er um seines Ehrgeizes willen so viele Christen töten wolle. Denn darin liegt dock, daß Heinrich das nicht thun würde, daß er sich vor dieser Sünde scheuen würde. Auch darin hat der Dichter Recht, daß Heinrich voll Kraftbewußt^ sein war. Er sagte schon Eberhard zu, daß er eine auf ihn fallende Wahl annehmen würde, und war in Fritzlar fofort bereit, die Königswürde zu übernehmen. Und nachdem er gewählt war, ist er fest entschlossen, sich in ganz Deutschland Anerkennung zu verschaffen, und diesen Entschluß rührt er mit aller Kraft aus. Er zieht mit einem Heere gegen den Herzog von Schwaben und den von Bayern und nötigt beide, ihm als König zu huldigen. Ebenso gelingt es ihm auch, die Lothringer sich zu unterwerfen. (War es denn aber recht, daß Heinrich die Deutschen, die ihn nicht gewählt hatten, zwang, ihm Unterthan zu fein?—) Und es war recht, daß Heinrich alle Deutschen zwang, ihn anzuerkennen. Denn sie hätten alle nach Fritzlar kommen und seine Wahl verhindern können. Da sie das aber nicht gethan hatten, so mußten sie stch_ hinterdrein auch fügen. Wäre Heinrich nicht so kräftig aufgetreten, so hätte sich das ganze Reich in seine Teile aufgelöst, und da er nun einmal als König gewählt war, so mußte er auch den Zerfall mit aller Kraft hindern. Noch eine Eigenschaft erkennen wir an Heinrich, ohne die Güte, Frömmigkeit und Kraft oft nichts ausrichten. (Denkt an den Spruch von den Tauben und Schlangen! —) Heinrich war auch klug. Es war klug, daß er es in Bayern nicht auf eine Schlacht ankommen ließ, denn wenn er besiegt wurde, so würde vielleicht auch der Schwabenherzog wieder abfallen, und überhaupt war er noch nicht lange genug König, um fein Ansehen in einer Schlacht aufs Spiel zu setzen; siegte er aber, so kränkte er die, die er doch als Unterthanen gewinnen wollte. Auch war es klug gehandelt, daß er dem Bayernherzog die Macht in Bayern ließ, sonst wäre es doch noch zu einer Schlacht gekommen.
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