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1. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 44

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 44 — Gabeln fehlten damals, man mußte mit den Fingern zugreifen: bei Beginn und beim Ende einer Mahlzeit wurde Waschwasser herumgereicht). Kämmerer = Schatzmeister. Was hatte der Herzog von Lothringen zu ordnen? — Die Reihenfolge der Festlichkeiten, ihren Beginn 2c. Truchseß = höchster Hofbeamter über Küche und Tafel. Er mußte die erfte^Schüssel auf die Tafel setzen. Der „oberste" Mundschenk batte viele Untermundschenke. denen er Anweisung gab. Marschall — Oberstallmeister. Führer der bewaffneten Dienstmannschaft. Überschrift: Wie die Herzöge beim Mahle und bei den anderen Festlichkeiten dem König dienen. Gesamterzählung. Überschrift des ganzen Stückes. Ii b. Vertiefende Betrachtung. 1. Die Großen. — Die deutschen Großen sind bei dem Tode Heinrichs sofort einig, daß sein Sohn Otto zum Nachfolger erwählt werden müsse. Sie zeigen damit, wie hoch ihnen das Andenken König Heinrichs steht und wie sie überzeugt sind, daß der Verstorbene in Erfurt uneigennützig ihnen das beste geraten Kat. Auch muß ihnen jetzt klar gewesen sein, wie viel besser es sei, das geeinigte Reich aufrecht zu erhalten, als nach eigner Unabhängigkeit zu streben, sonst wären sie vielleicht auf den Gedanken gekommen, den Tod des Königs zu benutzen, um sich frei zu machen. Sie denken auch nicht: Wir sind so viel älter als Otto, darum können wir uns nicht vor ihm beugen, sondern sehen in ihm nur den König. Es ist ein schönes Bild: die deutschen Großen eines Sinnes vor dem auf den Thron erhobenen jungen König, wie sie der Reihe nach ihre Hände zwischen seine Hände legen und ihm Treue und Hilfe gegen alle feine Feinde geloben. 2. Kennt denn das Volk Otto, daß es der Aufforderuiig des Erz-bischoss von Main* fofort Folge leistet? — Die wenigsten werden ihn gekannt haben, aber das Volk vertraut ebenfalls der Bestimmung des allverehrten Könias Leinrrch und vertraut auch den Großen, die Otto soeben zum König erhoben haben. So giot der Vorgang im Münster einen schönen Beweis der Einigkeit zwischen Fürsten und iffoift 3. Weshalb waren wohl die königlichen Abzeichen auf den Altar gelegt worden? — Es sollte Otto so vorkommen, als ob Gott selbst ihm die Abdeichen darreiche und in feierlicher Weise zu ihm spräche. Otto sollte die Abzeichen nicht nur als Zeichen seiner königlichen Würde und Herrschaft betrachten, sondern sie sollten ihm auch eine stete Mahnung sein, wie große Pflichten ihm Gott auferlegt habe. Damit ihm nun diese Pflichten recht klar vor Augen ständen, begleitet der Erzbischof von Mainz die Überreichung jedes Abzeichens sowie auch die Salbung mit feierlichen göttlichen Worten. Auf diese Weise wurde den Abzeichen weltlicher Herrschaft eine höhere Bedeutung und eine göttliche Weihe
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