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1. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 52

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 52 — 4. Zur Besprechung: Warum gebot Otto dem Boten zu schweigen? — Bevor er die ausführliche Erzählung anhörte, drängte den König sein überwallendes Gefühl, Gott zu danken. Der Bote war jedenfalls tief bewegt. Wir sönnen uns in die Gedanken Ottos versetzen. — Er mochte wohl denken: Wenn mir Gott nicht so wunderbar geholfen hätte, so würde ich jetzt mit meinen wenigen Truppen dem Feind unterlegen sein. Meiner Krone und meines Reichs hätte man mich dann beraubt. Aber — so dachte er weiter — nicht nur ich würde beraubt worden sein, sondern das ganze Vaterland. Die Einheit und die Macht des deutschen Reiches, das mein Vater so mühsam hergestellt hat, wäre verloren gegangen, denn die Herzoge hätten entweder sich ganz selbständig gemacht oder doch meinem Bruder sich nicht untergeordnet. Je schrecklicher aber diese Gedanken waren, um so überwältigender mußte auch das Bewußtsein werden, daß nun feine ererbte Krone gesichert, daß die Einheit und Macht des Reichs neu gefestigt und größer und stärker fei als vorher. Kein Herzog würde nunmehr noch eine Empörung wagen. Ter Gehorsam gegen Otto mußte wachsen und ebenso sein und des Reichs Ansehen im Innern und nach außen. Von großem Jubel merken wir freilich bei Otto nichts. Ernst stimmen ihn nicht nur seine frommen Gedanken, sondern auch der Schmerz über solchen Untergang tapferer Männer, die ihm so nahe gestanden hatten. Überschrift: Otto erfährt die Rachricht vom Untergänge feiner Feinde. Zusammenhängende Erzählung. Ii b. Wir haben verschiedenartige Personen kennen gelernt. 1. Die Empörer. — Es war nicht rech: von Eberhard, daß er sein Unrecht nicht einsah, sondern durch die Strafe, die der König über ihn und feine Freunde verhängt hatte, so erbittert wurde, daß er einen Aufruhr unternahm. Auch wenn die Strafe eine ungerechte gewesen wäre, hätte er sich doch nicht empören dürfen. Lieber Unrecht leiden als Unrecht thun; und der Obrigkeit muß man Unterthan fein. Auch durfte sich Eberhard nichts darauf einbilden, daß er den Vater Ottos zur Königswürde verhelfen hatte. Wenn er das nicht aus Rücksicht auf das Wohl des Landes gethan hätte, so hätte er es überhaupt bleiben lassen sollen. Und die Rücksicht auf das Wohl des Reichs hätte ihn auch jetzt bei aller Erbitterung vom Aufruhr abhalten müssen, auch wenn er nicht daran dachte, daß er Otto in Aachen den Eid der Treue geschworen hatte. Auch war es ein großes Unrecht von Eberhard, daß er sich mit des Königs Bruder verband — mochte er es nun diesem gegenüber ehrlich meinen oder nicht. Seine, des älteren Mannes, Pflicht war es, Heinrich daraus aufmerksam zu machen, wie groß die Sünde fei, gegen den König, der noch dazu fein Bruder war, sich aufzulehnen. Bei der Jugend und Unerfahren heit Heinrichs kann man Eberhard geradezu der
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