Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 113

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 113 — Ha Das Nähere erfahrt ihr aus dem Lesestück: „Thusnelda. Armins Ende". (Die Gefangennahme der Thusnelda; Armins zweiter Kampf gegen die Römer; sein Ende.) Zur Besprechung: Unsere Erwartung ist betrogen worden. Die Deutschen sind uneins. Ein Deutscher, nicht ein Römer, hatte den Varus gewarnt. Er rief sogar die Römer zu Hilfe (vielleicht sah er sie für Freunde der Deutschen und die Unterwerfung als ein Heil für Deutschland an). Armin aber und seine Gemahlin müssen die tiefste Kränkung erleiden, die man sich nur denken kann. Thusnelda muß bei der Entführung mit Armin einverstanden gewesen sein. Dem Schmerz Armins kann die Genugthuung und Freude der Römer gegenübergestellt werden, das Weib des großen Feindes zu besitzen und so den Sieger empfindlich getroffen zu haben. Noch einer Täuschung halten wir uns hingegeben. — Daß die Deutschen Armin zum König wählen würden; sie beschuldigen ihn vielmehr des Strebend nach der Königswürde und rechnen ihm (Erwiesenermaßen) zum Verbrechen an, was wir als eine schuldige Ehrenbezeugung angesehen haben und als einen Vorteil für sie selbst, denn dann blieben sie einig. Schließlich wird Armin sogar von den eigenen Verwandten ermordet („Meuchelmord"). Ii b. Es drängt euch gewiß, eure Meinung über die verschiedenen Personen auszusprechen. 1. Armin und Thusnelda. — Es war ein Unrecht von Armin, daß er gegen den Willen des Vaters die Tochter entführte. Wahrscheinlich hat er gehofft, als Schwiegersohn den Segest zu versöhnen. Auch Thusnelda handelt unrecht, indem sie dem Vater nicht gehorcht, aber auch sie ist zu entschuldigen, denn sie schätzt und liebt Armin, da sie seine Größe und seine Verdienste um das Vaterland erkannt hat. Ihre edle Gesinnung sieht man aus ihrem Benehmen bei der Gefangennahme. Eine andere würde geklagt und geweint oder die Urheber ihres Unglücks zornig verwünscht haben; Thusuelva ist wort- und thränenlos und zeigt dadurch nicht nur die Größe ihres Schmerzes, sondern auch wie würdig sie des Befreiers Germaniens ist. Daß Armin „in wahnsinniger Wut" alles daran setzte, seine Gemahlin zu befreien, ist zu begreifen, und man trauert mit ihm, daß alle Anstrengung vergeblich war. Die Beschuldigung aber, die gegen ihn erhoben wurde, ist erstens nicht erwiesen, zweitens ist sie in unsern Augen gar keine Beschuldigung. Denn wenn Armin wirklich nach der Königswürde strebte, so that er das, um die Deutschen auf die Dauer zu einen und dadurch mächtig und stark zu machen, abgesehen davon, daß ihm diese Würde gebührte. 2. Segest und die Verwandten Armins. — Je höher wir Thusnelda und Armin stellen und je tiefer unsere Teilnahme für ihr Schick- Staude u. Gspfert, Präparationen. 8
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer