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1. Das Altertum - S. 194

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
194 Charakter Kaum ein Kaiser ist so verschieden beurteilt worden wie Tiberius.l) des T^berius. Tatschlich machten die Erfahrungen, besonders .die reuet in der eigenen Familie und das Intrigenspiel um die Erbfolge den Tiberius immer vorsichtiger und mitrauischer, so da schlielich nur die Pro-vinzen, die in der Ferne nicht unter seinem Wesen zu leiden hatten, dem tchtigen Kaiser ihre Anerkennung nicht vorenthielten. Nachdem er sich verbittert in die Einsamkeit von Capri zurckgezogen hatte, ver-traute er nur noch einem Menschen, dem Prtorianer-Obersten Sej5n. Ende Ws er diesen noch rechtzeitig als Verschwrer entlarvte (31), wurde er be "llcnu'3utn Shrcinn; damals kamen die ersten Majesttsprozesse aus. 2) Niemand trauerte, als der alte Kaiser im Jahre 37 bei Misenunt starb. Die Prtorianer erhoben des Germanikus Sohn Gajus, der von Caligula. den Soldaten in seiner Jugend den Beinamen Caligula, d. h. Sol-37-41 batenstiefetchen, erhalten hatte, ans den Thron. Da er unfhig zum Regieren war und Spuren von Verrcktheit (Csarenwahnsinn) zeigte, ermordeten sie ihn jedoch nach kurzer Zeit und ersetzten ihn durch seinen Claudius Onkel Claudius, der besser zum Gelehrten oder zu einem guten 41~54 Verwaltuugsbeamten, schlecht aber zum Herrscher taugte. Trotzdem hat die rmische uere und innere Politik unter seiner Regierung ansehnliche Ersolge zu verzeichnen. So wurden Britann ien und Thrazien rmische Provinzen. Die Justiz wurde verbessert, der Handel und die Bodenkultur gefrdert. Seine verworfene Gemahlin Agrippina (die jngere), eine Schwester Calignlas, vergiftete ihn und brachte dadurch 9tero. 54-68 ihren Sohn aus erster Ehe Nero auf den Thron. Nero regierte an-fangs gut, doch lenkte et bald in die Bahn des Caligula ein. Seine Mutter, feine Gemahlin, feinen Stiefbruder und seinen Lehrer (Seneca) i) Vellejus berichtet von der Beliebtheit des Prinzen: Ein Schauspiel wie das. welches ich genossen habe, scheint der sterbliche Mensch nicht erfassen zu knnen. Wie jedermann aus vollem Herzen mehr sich selbst als ihm Glck wnschte in dem volkreichsten Teile Italiens und durch das ganze weite Gallien, wo sich der alte Feldherr wieder sehen lie, der durch Verdienste und Taten ein Csar war, bevor ihm der Titel gegeben ward; wie nun erst den Soldaten bei seinem Anblick die Freudentrnen flssen, ... das alles lt sich nicht mit Worten ausdrcken und mchte vielleicht kaum Glauben finden." Von dem Kaiser aber berichtet Dio Cassius: Er schrieb hufig in sen Worten an Germanikus und an Agrippina: der seine Taten jedoch empfand er keineswegs Freude: er frchtete sie vielmehr doppelt, weil er nun auch die Heere auf seiner Seite htte. Er konnte allerdings nicht glau-ben, da Germanikus wirklich so (loyal) dachte, wie er zu denken schien. War er sich doch selbst dessen bewut, da seine eigenen Handlungen nicht seinen Worten entsprachen." 2) In der alten Zeit gab es nur eine Majestt des Volkes.
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