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1. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 80

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 80 — lichen Satzungen verdunkelte Lehre bringen wir wieder ans Licht: Ihr glücklicher, ich nach Kräften ... Es heißet, Ihr seiet in den Bann gethan. Wie groß seid Ihr, o Luther, wenn das wahr ist! . . Doch sehet Euch vor und haltet Augen und Sinn auf Eure Feinde gerichtet. Ihr sehet, welch ein Schaden das für die gemeine Sache wäre, wenn Ihr jetzt fielet. Denn für Euch, weiß ich, seid Ihr so gesinnt, daß Ihr lieber in Eurem Vorhaben sterben wollt als elend zu leben. Ihr seid fest und wankt nicht! Doch was mahne ich, wo nicht zu mahnen ist? An mir habt Ihr einen Anhänger für jeden möglichen Fall Darum wagt es, mir künftig alle Eure Pläne anzuvertrauen! Verfechten wir die gemeine Freiheit! Befreien wir das unterdrückte Vaterland! Gott haben wir auf unserer Seite. „Ist Gott für uns, wer mag wider uns fein?". . Wir werden durchbrechen, durchbrechen unter Christi Beistände, frisch und mannhaft! Franz von Sickingen läßt Euch sagen, zu ihm zu kommen, falls Ihr in Wittenberg nicht gehörig sicher seid. Er wird Euch Eurer Würde gemäß ehrlich halten und gegen allerlei Feinde mannhaft verteidigen. Das hat er mich schon drei oder Biennal geheißen, Euch zu schreiben Lebt in Christo wohll Grüßt Melanchthon und alle Guten vort, und lebt nochmals wohl! Ziel: Drei Schriften Luthers aus dem Jahre 1520. Wir wollen das Wichtigste aus diesen drei Schriften hören (bezw. lesen), um Luthers Seelenleben und feine innersten Gedanken kennen zu lernen. Diese Schriften werden uns auch zweierlei deutlicher erklären, erstens: warum Luther mit Rom gebrochen hat (denn sie sind vorder Verbrennung der Bannbulle geschrieben) und zweitens: warum Luther der Gründer einer neuen, evangelischen Kirche werden konnte und mußte. Die erste Schrift haben wir schon erwähnt. Den Brief an den Papst hat Luther beim Bekanntwerden der Bannbulle geschrieben; es ist also feine erste Antwort auf den Bann. Die zweite Schrift hat Luther kurz vorher geschrieben und als geistliche Gabe dem Brief mitgegeben. Die dritte Schrift ist noch etwas früher geschrieben. I. Brief Luthers an Papst Leo. Es ist der dritte und letzte Brief Luthers an den Papst. Warum der letzte? (Nach Verbrennung der Bannbulle war ein weiterer Verkehr nicht mehr möglich). Welchen Inhalt erwarten wir? (Widerlegung des Vorwurfs der Ketzerei, Bitte um Zurücknahme des Bannes). Vorlesen und Besprechen des Briefes. Inhalt desbriefes (entsprechend den betreffenden Abschnitten): Ich habe von deiner Person allezeit das beste geredet. Aber den römischen Stuhl habe ich fcharf augegriffen als ein zweites Sodom, als den Verderber der Christen und als eine wahre Mordgrube. Du bin zu schwach, um den römischen Hof zu bessern; denn in ihm regiert der böse Geist mehr als du und hat ihn aus der Pforte des Himmels zu einem Rachen der Hölle gemacht. Wenn ich daher diesen römischen Stuhl angriff, so habe ich dir und den Christen einen guten Dienst erwiesen. Ich würde ja auch lieber das unverbesserliche Rom in Ruhe gelassen und still in der heiligen Schrift studiert haben, aber Eck hat
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