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1. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 131

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 131 — über den Gottesdienst, über die Pflichten und Einkünfte der Geistlichen, über das Kirchengut und Klostergut konnten nur von dem Landesherrn gegeben und durchgeführt werden. Nun, der neue Landesherr stand aus Luthers Seite, und zwar weit entschiedener und kühner als der verstorbene. Darum konnte Luther bessern und bauen, was er im Sinne hatte. Hören wir nun, was und wie er baute. Ii. Übersicht über den Stoff. Fünf Stücke: 1. Luthers Heirat (Gründung des evangelischen Pfarrhauses). 2. Der evangelische Gottesdienst. 3. Das evangelische Kirchenlied. 4. Die evangelische Landeskirche in Kursachsen. (Kirchenvisitation und Katechismus). 5. Die evangelische Schule. 1. Luthers Keirat (das evangelische Pfarrhaus). Ziel: Luthers Heirat. Das iü sehr auffällig. Warum? (Mönch, Klostergelübde, Cölibat). Doch wir wissen schon, wie Luther über diese Einrichtungen denkt (Erinnerung an das betreffende Stück in Luthers Schrift „an den christlichen Adel"). Warum wird Luther geheiratet haben? Vermutungen. Leien des Quellenstückes. Ergebnis. Luther hält die erzwungenen Klostergelübde für unrecht und den Ehestand für eine Einrichtung Gottes. Deshalb entschließt er sich selbst zur Verheiratung, obwohl ihm manche Freunde abraten (Vorwurs der Feinde: Luther hat die Reformation nur ins Werk gesetzt, um heiraten zu können). Er wählt sogar eine aus dem Kloster entwichene Jungfrau, Katharine von Bora. Er heiratet sie, um durch die That zu zeigen, daß er den Ehestand für eine göttliche Einrichtung und daher für jeden Pfarrer geziemend halte. Seine Ehe wurde im Jahre 1525 vor Zeugen geschlossen und bald darauf durch den öffentlichen Kirchgang geweiht. Die- Ehe war eine sehr glückliche. Ergänzung. Auf Luthers Rat hatten zwar schon einzelne Pfarrer geheiratet, aber das Heiraten von Mönchen und Nonnen erschien doch noch vielen anstößig. Katharina von Bora war mit mehreren Genossinnen aus einem Kloster entflohen und lebte im Hause eines Wittenberger Bürgers. Sie war ein braves, aber armes, adliges Mädchen, 26 Jahre alt. Luther war damals 42 Jahre alt. Er heiratete sie nicht etwa aus heftiger Liebe zu ihr, sondern dem Ehestand zu Ehren. Die Trauung fand in aller Stille im Hause Luthers und im Beisein einiger Freunde statt, vor denen die Verlobten als vor den Zeugen ihr Jawort sprachen (Zur Giltigkeit einer Ehe gehörte damals nur die Erklärung der Brautleute vor Zeugen). Vierzehn Tage später fand der öffentliche Kirchgang und die kirchliche Einsegnung mit nachfolgendem Hochzeitsschmaus statt. Bei diesem Schmause waren auch Lulhers Eltern zugegen und freuten sich 'ehr über den Schritt ihres Sohnes (Vergl. ihre Gedanken bei seinem 9*
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