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1. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 132

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 132 — Eintritt ins Kloster). Von allen Seiten, auch von der Stadt und der Universität, erhielt Luther Hochzeitsgeschenke. (Was sieht man daraus?) Er blieb auch mit seiner jungen Frau im Kloster wohnen, in welchem er seither ganz allein gehaust hatte. Erst ein Jahr vorher hatte er die Mönchskutte abgelegt, da sie ganz abgetragen war; der Kurfürst Friedrich hatte ihm ein Stück Tuch geschenkt, und „das Tuch geriet zu einem Rock", wie ihn die angesehenen Bürger und Gelehrten damals trugen. Beurteilung. Wie wichtig und auffällig Luthers Schritt war, sehen wir daraus, wie seine beiden Freunde denselben beurteilen. Warum weint Jonas beim Anblick des jungen Ehepaares? Er fühlt, daß hiermit etwas Großes und Entscheidendes geschehen ist Und wirklich, Luthers Verheiratung war eine That, ähnlich der Verbrennung der Bannbulle. Denn mit ihr erklärt er sowohl die päpstliche Einrichtung des Eölibats (Gregor Vii.) als auch die viel älteren Mönchsgelübde, die seither als göttliche Gesetze gegolten hatten, für null und nichtig; durch sie tritt er mutig der Meinung der ganzen Welt, daß Klosterleute als besonders heilige Leute nicht heiraten dürften, gegenüber und trotzt kühn den ärgsten Verleumdungen seines Reformationswerkes. Und was bewog ihn dazu? Er will die Ehe als einen von Gott eingesetzten heiligen Stand erklären, will den Psarrer als Gatten und Vater mitten in seine Gemeinde hinein (nicht mehr daneben ober darüber) stellen und will das christliche Familienleben als das höchste, wertvollste und Gott wohlgefälligste Leben auf Erden verkündigen. Durch seine Heirat gründete also Luther den evangelischen Pfarrstand, der im Volke stehen und wirken soll, gründete das evangelische Pfarrhaus, das als ein Haus der Bildung und Frömmigkeit, als ein Muster christlicher Kinderzucht in jedem Dorf stehen soll, und so hat Luther gerade durch seine Verheiratung über Deutschland den unermeßlichen Segen gebracht, der im Laufe der Zeit aus diesen Pfarrhäusern ausgegangen ist. — Jetzt sehen wir auch, warum und wie wir die Heirat Luthers mit zum inneren Ausbau der evangelischen Kirche (Überschrift!) rechnen sönnen. Merkwürdig ist und bleibt aber, daß das erste evangelische Pfarrhaus ein Kloster war, und daß die ersten evangelischen Pfarrleute vorher Mönch und Nonne gewesen sind. 2. Der evangelische Kottesdienst. Ziel: Wie Luther den Gottesdienst bessert und evangelisch macht. Einiges davon wissen wir schon (Vgl. Nr. 8). Wie wird Luther den Gottesdienst weiter reformieren ? (Erinnerung an gebliebene Übelstände, sowie an unseren heutigen Gottesdienst). Lesen der Quellenstücke. Ergebnis. Luthers Meinungen und Ratschläge: Die katholischen
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