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1. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 134

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 134 — am heiligen Abendmahl Teilnehmenden; Feier und Austeilung des Abendmahles (Einsetzungsworte vom Geistlichen gesungen, Austeilung von Brot und Wein); Kollekte; Segen („Der Herr segne dich . . 4. Mos. 6, 24). Beurteilung. Daß Luther mit dieser Ordnung das Richtige getroffen hat, sehen wir daraus, daß noch heute nach 350 Jahren der evangelische Gottesdienst bei uns in der Haupsache denselben Gang geht (Nachweis!). Insbesondere müssen wir Luthers Grundsätze billigen und loben: Mittelpunkt und Hauptsache im Gottesdienst ist die Predigt, Höhepunkt ist das heilige Abendmahl; die Kirchensprache ist die Volkssprache. Es war sehr weise von Luther, daß er von dem üblichen Gottesdienst alles bestehen ließ, was dem Evangelium nicht widersprach (z. B. Lichter, Meßgewänder, Altar, etwas Lateinisch), und nur änderte, was unevangelisch war (Meßopfer, fremde Kirchensprache, keine Predigt, kein Gemeindegesang). Denn hierdurch wurde die Einführung der neuen Ordnung sehr erleichtert. Das war wirkliche Reformation, keine Revolution. Weise war auch, daß er aus seiner Ordnung kein Gebot und keinen Zwang für alle Christen machte, sondern den Gemeinden möglichst viel Freiheit ließ. Das that er aber, weil er den für alle Zeiten richtigen Grundsatz hatte: Die Ordnung des Gottesdienstes und der heiligen Gebräuche ist nur ein Mittel zur Förderung des Glaubens und der Liebe; die Ordnung ist daher nur so lang lebendig und würdig und ailtig, als sie diesem christlichen Zwecke dient. 3. Aas evangelische Kirchenlied. Ziel: Luther dichtet für den neuen Gottesdienst neue Lieder. Zu dem deutschen Gottesdienst gehören auch deutsche Lieder, und zwar Lieder, in denen der neue evangelische Glaube ausgesprochen wird. Wir wissen, daß Luther in seiner Gottesdienstordnung nur wenige deutsche Lieder zu nennen wußte, wir wissen aber auch, daß Luther später viele Lieder gedichtet hat, z. B. ? Was hat ihn dazu getrieben? Lesen des Quellenstückes. Ergebnis. Früher sang die ganze Gemeinde, was zur Zeit Luthers nur der Chor der Geistlichen und der Schüler sang. Auch waren fast alle Lieder lateinisch, waren also für die Laien unverständlich. Daher fehlte es sehr an passenden Liedern für den Lutherischen Gottesdienst. Darum wünschte Luther so sehr solche deutsche Lieder und forderte alle begabten Dichter zu diesem Werk auf. Er selbst hielt sich nicht für begabt dazu. Und doch mußte er selber das Beste thun, um deutsche Lieder als einen Grundstock zum evangelischen Gesangbuch zu schaffen. Sein
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