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1. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 139

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 139 — Viel dafür hat er schon gethan: Deutsche Bibel, Liederbuch, Katechismus, Katechismusunterricht der Jugend in Haus und Kirche, in Dorf und Stadt, Anfang der Dorfschule. Aber wie steht's mit den höheren Schulen in den Städten? Das waren zu Luthers Zeiten die Lateinschulen, aus denen er selbst gebildet wurde (Mansfeld, Magdeburg, Eisenach), aus denen überhaupt die Bürgerssöhne zu ihrem bürgerlichen Beruf oder zum Studieren vorbereitet wurden. Wie es in ihnen zuging, was in ihnen gelernt wurde, wer in ihnen lehrte (Mönche) wissen wir schon. (Vergl. Nr. 2). Da gab es also auch gar viel zu verbessern, z. B.? Aber er sorgte ja für Einrichtung neuer Schulen. Warum? . . . Wie? . . . Lesen des Quellen stück es (Schreiben an die Ratsherren). Ergebnis. Grundgedanke: Lasset die Kindlein zu mir kommen, d. H. christliche Schulen zu errichten ist Christenpflicht, denn sie führen die Kinder zu Christus. Kernpunkt: Die Ratsherren der Stadt sollen christliche Lateinschulen errichten. Inhalt: 1. Beweggründe Luthers: Der Nutzen des deutschen Landes; das Eingehen der seitherigen meist von Geistlichen und Mönchen geleiteten Schulen. 2. Christliche Schulen müssen aus drei Gründen errichtet werden: Die Bildung und Erziehung des ganzen Volkes verringert die Macht des Teufels und fördert das Reich Gottes. Gottes Gnade hat zur Zeit dem deutschen Volk eine Menge feiner und gelehrter Leute beschert, die zu Lehrern geeignet sind. Es ist Gottes Gebot, daß die Alten die Jungen lehren. 3. Diese Schulen zu errichten ist eine Pslicht der städtischen Obrigkeit. Denn die Eltern wollen oder können, die Fürsten mögen nichts thun für die Bildung der-Jugend. Die Ratsherren aber, die doch für das Gedeihen der Städte zu sorgen haben, können nicht besser dafür sorgen, als daß sie tüchtige Bürger heranziehen; das ist der größte und wertvollste Schatz einer Stadt. Die Schulen liefern auch der Stadt tüchtige Amtleute, sowie Bürger und Bürgerinnen, die zum Regieren in Stadt und Haus geschickt sind. Unterrichtsstoffe und Stundenplan. Unterrichtsstoffe: Bibel und Katechismus; lateinische und griechische Sprache; Geschichte; Gesang; Mathematik. — Unterrichtszeit: Täglich 1—2 Stunden, so daß genug Zeit für die Arbeit im Haufe bleibt. Ergänzung. Die seither von Geistlichen geleiteten und meist für den geistlichen Stand vorbereitenden Lateinschulen gingen vielfach ein, weil die Klöster und Stifter eingingen, und die Eltern nicht mehr ihre Kinder im geistlichen Stand versorgen konnten. Luther denkt in seinem Schreiben nur an die städtischen Lateinschulen in denen die Bürgersöhne sowohl zu einem bürgerlichen Berus
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