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1. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 187

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 187 — Herzo gtu m Preußen aus (das schon 1525 aus einem katholischen Ördensland ein evangelisches Fürstentum geworden war) eingeführt; auch die Ostseeländer Livland, Kurland, Esthland, Finnland wurden für Luthers Reformation gewonnen. Dagegen blieb die griechisch-katholische Kirche (Rußland, Balkanhalbinsel) von der Reformation ganz unberührt. 3. Die Habsburgischen Länder im Osten und Süden des deutschen Reiches. Im Laufe des 16. Jahrhunderts war etwa die Hälfte der Bevölkerung evangelisch geworden (teils lutherisch, teils reformiert), trotz des Widerstandes der katholischen Kaiser; Siebenbürgen war ganz evangelisch, Böhmen ebenfalls (doch mehr hufsitisch als lutherisch). 4. Der Süden Europas. In Italien und Spanien wurde der evangelische Glaube durch die Jnquisitionsgerichte, welche die evangelischen Bücher und Prediger verbrannten, vollständig unterdrückt. 5. Der Westen und Nordweften Europas. In Frankreich fand die reformierte Kirche Calvins bei dem Adel und den Städtern viele Anhänger, die man Hugenotten nannte; selbst ein Zweig der Königsfamilie gehörte zu ihnen. Sie erkämpften sich mit dem Schwerte Glaubensfreiheit von dem regierenden katholischen König, und dieser Friede sollte durch die Vermählung eines hugenottischen Prinzen mit der Schwester des Königs besiegelt werden. Die vornehmsten Häupter der Hugenotten waren zu dieser Hochzeit nach Paris geladen worden. Doch auf Anstiften der Königin-Mutter wurden sie in der Nacht überfallen und nebst allen Reformierten in Paris ermordet, im ganzen zwanzigtausend („Pariser Bluthochzeit"). Der Papst ließ auf die Kunde von diesem Mord alle Glocken in Rom läuten und einen feierlichen Dankgottesdienst halten. Aber grimmig griffen jetzt die Hugenotten Frankreichs zu den Waffen, ein blutiger Bürgerkrieg entbrannte, und endlich gewährte jener hugenottische Prinz, der inzwischen König geworden, aber zur Gewinnung des Thrones zum katholischen Glauben übergetreten war, seinen früheren Glaubensgenossen in einem feierlichen Vertrag völlige Religionsfreiheit. Da aber dieser Vertrag von einem späteren König wieder gebrochen, und die Hugenotten entweder vertrieben oder gewaltsam bekehrt wurden, so ist Frankreich doch im ganzen ein katholisches Land geblieben. In den Mederlanden hatte sich trotz der blutigen Verfolgungen Karls V. und seines Sohnes Philipp der evangelische (reformierte) Glaube immer weiter verbreitet. Als nun im Aufträge Philipps Herzog Alba mit einem spanischen Heer zur Ausrottung der Ketzerei erschien und mit Einkerkerungen, Blutgerüsten und Scheiterhaufen furchtbar wütete, erhoben sich die Niederländer zum Freiheitskampf. Im zehnten Jahr desselben verbanden sich die sieben nördlichen Provinzen und sagten sich feierlich von Spanien los. Noch über zwanzig Jahre währte der Krieg, bis endlich der spanische König die Freiheit der
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